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FRENZY – Of Hoods And Masks

~ 2023 (Fighter Records) – Stil: Heavy Metal ~


Nach ihrem ersten vollen Album ´Blind Justice´ wollten sie eigentlich durchstarten. Aber es kam 2020, Carina erhob ihr schmutziges Haupt, nix wars mit starten. FRENZY wurden ausgebremst wie tausende andere Bands auf der ganzen Welt. Als 2021 andere dann wieder nach vorne schauten, waren auch die Madrilenen bereit. Ein neues Album war eingespielt, Pläne waren geschmiedet. Nun verunglückte Luis Pinedo mit dem Motorrad. Metal never dies, die Hoffnung stirbt eh zuletzt. Band und Gitarrist haben nicht aufgegeben und wir haben jetzt den Salat. Ein neues Album.

FRENZY machen heute da weiter, wo sie zuletzt stehen geblieben sind. Und doch anders. Klar, weiterhin huldigen sie ihrer Liebe zu gezeichneten Geschichten. Das zeigt die Optik. Aber auch lyrisch geht es in diese Richtung. Sieben der neun Songs nämlich beziehen sich auf „Watchmen“. Das verbindet die Stücke natürlich stärker miteinander, das ganze Album wirkt noch etwas runder, geschlossener.

Das heißt aber klar nicht, dass ein ´Where Is The Joke´ nicht für sich gehört werden kann. Hier kommt buchstäblich alles zusammen, was FRENZY ausmacht. Tolles Riffing, spannende Gitarrenarbeit, das Talent, Ohrwurmmelodien zu kreieren. ´Spectre Of Love´ schafft sogar einen Bogen hin zu klassischen, vom Blues beleckten Melodic Rockern der 80er. So macht die alte Schule Spaß. Und wieder wird klar, es braucht kein künstliches „Laut und Hart, Stark und Schnell“, wenn die Musik echt ist, echt, mit Herz und aus dem Bauch. So kompromisslos wie ´Uncompromised´ verspricht, so gehen FRENZY ihren Weg.

Dabei blicken sie auch mal über den Tellerrand. So haben sie sich eine leicht Reggae-angehauchte Popnummer der frühen Achtziger ausgegraben. RICK SPRINGFIELDs ´Living In Oz´ von 1983 haben sie nicht einfach gecovert. Vielmehr haben sie sich das Ding völlig zu eigen gemacht und komplett umgestrickt. Dabei macht ihre Version so viel Spaß, da kackt das Original tatsächlich mächtig dagegen ab.

Da mag ich mich einfach nur der Band eigenen Worten anschließen, ´Give Me Shred (Or Give Me Death)´. Mit ihrem Zweitling haben es FRENZY geschafft, noch eine Schippe draufzulegen und sollten endgültig neben ihren Landsleuten von HITTEN und internationalen Kollegen wie SKULL FIST oder STALLION mithalten.

(8 gereckte Fäuste)

 

Anthony Stephen: Vocals, Angel Muñoz “Choco”: Bass; Tato Bazán: Drums; Luis Pinedo: Guitar; Billy Banzai: Guitar

 

https://www.facebook.com/frenzymetal


(VÖ: 20.04.2023)