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OLÓRIN – Through Shadow And Flame

~ 2021 (Rafchild Records) – Stil: Doom ~


Viele haben eine halbe Ewigkeit auf das Debüt der „Lord of the Rings“-Verehrer OLÓRIN gewartet, tatsächlich so lange wie ein Goldring im Auenland geschmiedet werden muss. Ein Demo, ein Livealbum und zwei EPs haben die US-amerikanischen Doom-Jünger seit 2009 immerhin veröffentlichen können, wobei ihre erste Wahl eines Bandnamens, GANDALF THE GREY, noch präziser ihre Vorlieben offenbarte. OLÓRIN ist schließlich nur der Name wie man Gandalf den Grauen in Valinor kennt, natürlich aus „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ nicht erst seit Peter Jackson weltbekannt.

 

 

Das Quintett aus Washington, Illinois, besteht dabei aus einigen illustren Kämpen: Sänger Clay Sibley, Gitarrist Michael Schmidt (WHITE STALLION), Gitarrist Collin Wolf (SMOULDER & FER DE LANCE), Bassist Ryan Donoh sowie Schlagzeuger Kevin Hester (SMOULDER) – und zelebriert die Langsamkeit in aller stoischen Ruhe wie es zu erwarten war. Dennoch gönnen sie sich etwa im Opener ´Black Chasm´ auch einen schnelleren Abschnitt, ohne die Emotionslage großartig zu verändern.

Die Epics heißen bei OLÓRIN aufgrund ihrer Längen von acht bzw. knapp zehn Minuten ´The Endless Stair´ und ´The White Rider´, wobei letzteres als Rauswerfer auch einen leichten Keyboard-Einsatz zeigt und Sänger Clay Sibley hierbei eher wie ein Grundschüler klingt. Denn gefährlich wird es in dem dramatischen Konzeptwerk immer dann, wenn Clay Sibley wie in ´Black Chasm´ seine Stimme leicht anheben will. Der Gesang wird nämlich flugs leiernd. Noch beklagenswerter klingt es, wenn er in ´Descension´ versucht, die Töne langzuziehen und dabei wie ein betrunkener Frodo Beutlin tönt.

Das von J. R. R. Tolkien inspirierte Konzeptalbum ´Through Shadow And Flame´, das auf dem Kampf zwischen Gandalf dem Grauen und dem dämonischen Balrog basiert, beginnend mit dem Sturz in den Abgrund, dem Tod und am Ende der Wiedergeburt, scheint grundsätzlich genau die richtige Stimmung für „Sword and Sorcery“-Abende zu sein. Doch leider verleidet der Gesang jegliche instrumentale Vorführung.

(4 Punkte)

https://www.facebook.com/OlorinDoom