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THE DEAD DAISIES – Holy Ground

~ 2021 (The Dead Daisies Pty Ltd./SPV) – Stil: Hardrock ~


THE DEAD DAISIES eröffnen das Jahr 2021 mit einem Hardrock-Feuerwerk. Die aktuelle Besetzung funkelt seit dem Einstieg von Glenn Hughes, der nicht nur John Corabi am Mikrofon, sondern ebenfalls Marco Mendoza am Bass ersetzt, regelrecht im Blitzlicht der Yellow-Press.

„The Voice Of Rock“ bringt die DEAD DAISIES dorthin, wo sie hingehören, in die Champions League. Ergo lässt es sich verschmerzen, dass unterdessen Rhythmus-Gitarrist David Lowy (RED PHOENIX, MINK) das letzte verbliebene Gründungsmitglied ist. Seit 2016 bedient zudem Doug Aldrich (WHITESNAKE, DIO) die Lead-Gitarre und seit 2017 Deen Castronovo (BAD ENGLISH, JOURNEY) das Schlagzeug. Die Liste aller seit Gründung im Jahre 2013 beteiligten Musiker bleibt einer Biografie überlassen.

Den Nachfolger des 2018er Werkes ´Burn It Down´ nahmen die DEAD DAISIES in den „La Fabrique Studios“ in Südfrankreich mit Produzent Ben Grosse auf.

Zwischendurch veröffentlichten sie noch ein Cover-Album namens ´Locked And Loaded: The Covers Album´, das trotz des Namens bereits 2019 erschien. 2020 gab es zur Überbrückung vier akustische Songs auf der EP ´The Lockdown Sessions´ zu hören.

Drei von diesen sind 2021 nun in voller Lautstärke auf ´Holy Ground´ zu goutieren. Die von Deen Castronovo gesungene CCR-Coverversion ´Fortunate Son´ ist nicht nochmals vertreten, aber der Steve Marriotts HUMBLE PIE-Classic ´30 Days In The Hole´. Und selbst wenn der Eindruck entstehen könnte, die lyrischen Ausführungen von Glenn Hughes zu Tod und Leben, zu Angst und Glauben, zu Hass und Liebe wären im vergangenen Jahr komponiert worden, sind sie gleichwohl viel früher entstanden.

 

 

Der übermächtige Opener ´Holy Ground (Shake The Memory)´ – mit der seelenvollen Stimme Glenn Hughes‘ in geschmeidig und kraftvoll sowie der Gitarre von Weltklasse-Hexer Doug Aldrich – klingt wie THE DEAD DAISIES schlechthin mit der „Voice Of Rock“ klingen sollten und wird gar von ´Like No Other (Bassline)´ – mit der gottverdammt magischen Basslinie von Glenn Hughes – noch überboten. Dieser Song wie kein anderer trägt den Mörder-Groove der DEAD DAISIES bereits früh zum Höhepunkt – Funky Hardrock Deluxe.

Aber das Quartett hat noch mehr auf Lager: ´Come Alive´ schwingt wie AEROSMITH ins Rampenlicht, um funky voranzureiten und sich schließlich am Hardrock zu ergötzen. ´Saving Grace´ kocht abermals mit der Groove-Maschine und lässt ebenfalls im ersten, mit Glenn Hughes aufgenommenen ´Righteous Days´ die irrwitzig brillanten Rhythmen aufflackern. In aller Heavyness birgt außerdem ´Bustle And Flow´ noch die nötige Luft zum Atmen und ´My Fate´ leichtfüßig die Masse der einstigen Schwergewichte SOUNDGARDEN. Die klassische 70er Schule zeigt sich im Rocker ´Chosen And Justified´ und wird gleichsam in ´Unspoken´ von der Gitarre dementsprechend vorangetrieben. Den Abschluss bildet nicht ungelegen die episch orchestrierte, siebenminütige Ballade ´Far Away´.

Dank der DEAD DAISIES erhalten wir doch noch zu Beginn des Jahres das gewohnte und große Feuerwerk kredenzt.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/TheDeadDaisies/


(VÖ: 22.01.2021)
Pic: Fiaz Farelly