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GLASS HAMMER – At The Gate

~ 2022 (Sound Resources/Just For Kicks Music) – Stil: Prog/Classic Rock ~


Ein weiteres allegorisches Werk für das Leben in der Gegenwart: Das 21. Studioalbum von GLASS HAMMER folgt auf ´Dreaming City´ (2020) sowie ´Skallagrim – Into The Breach´ (2021) und präsentiert die Geschichte eines tausend Jahre alten Mannes, der seit Jahrhunderten seine verlorenen Liebe sucht.

Der Schlussakt der Sword & Sorcery-Trilogie, basierend auf den Erzählungen nach Steve Babbs Roman „Skallagrim – In The Vales Of Pagarna“, enthält natürlich abermals Schwertschwinger und Zauberer, die durch unberührte Landschaften und Berge wandern, um dem Leben einen Sinn sowie einen Funken Hoffnung zu schenken.

Auf ´At The Gate´ zelebrieren Mastermind/Bassist/Keyboarder Steve Babb und Keyboarder/Gitarrist Fred Schendel ihren sinfonischen Prog Rock im Breitwandformat. Die Klänge sind weiterhin auch düster und heavy, der Geschichte entsprechend angepasst, so dass melodische als auch metallisch-disharmonische Tonfolgen in der Natur der Sache liegen.

Glücklicherweise werden sie wieder von Sängerin Hannah Pryor begleitet, aber auch von Aaron Raulston am Schlagzeug sowie einigen Gästen, etwa Gitarrist Reese Boyd, Sänger Jon Davison (YES, ex-GLASS HAMMER) und John Beagley (LIFE IN DIGITAL).

 

 

Himmlisch, mit mächtigen Keyboard-Klängen beginnen GLASS HAMMER ihr Werk vollkommen klassisch. Im Opener ´The Years Roll By´ lebt der bandbekannte Stil im Sinne von YES, aber auch von RUSH sofort wieder auf, verziert vom mächtigen Bass und der Akustikgitarre. Weitaus zielstrebiger durchkreuzt ´Savage´ die düstere Sinfonik mit einem gehörigen Hardrock-Einfluss, ehe das Instrumental ´North Of North´ überraschend die volle Breitseite an Elektronik der Berliner Schule auspackt.

Doch ´All Alone´ holt die Schwere der Neunzigerjahre in das Soundbild zurück, beinahe zwischen KING’S X und BLACK SABBATH platziert. Der schwingende Hardrock wird in ´All For Love´ sogar groovy, dezent funky und spacy. Dagegen tönt das ´Snowblind Girl´ vielmehr wie die Transformation des voluminösen Sounds von EMERSON LAKE & PALMER in die Gegenwart.

Wohlige Prog-Disharmonie offeriert nochmals ´Standing At The Gate (Of Zagzagel)´ unter dem Beistand von Jon Davison, derweil ´In The Shadows´ mit Klavier in federleichten Bahnen weilt. Denn schließlich gelangt die Trilogie zu ihrem Abschluss. Das große Finale bestreitet der Dreizehnminüter ´It’s Love´, der zwischendurch ein Übermaß an QUEEN und grundsätzlich sinfonisch sowie orchestralen Prog Rock in Hochform aufbietet.

Die „Skallagrim“-Trilogie wird in den kommenden Monaten bei über dreistündigen Kopfhörer-Abenden hochwillkommen sein.

(Mächtige 8 Punkte)

https://www.facebook.com/glasshammerband

https://glasshammer.bandcamp.com/album/at-the-gate


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