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GLASS HAMMER – Skallagrim – Into The Breach

~ 2021 (Sound Resources/Just For Kicks Music) – Stil: Prog/Classic Rock ~


Mit ihrer aktuellen Sword & Sorcery-Trilogie sind die Prog Rocker von GLASS HAMMER längst ihren ewigen Vorbildern YES davongeritten. Das unkaputtbare Duo Steve Babb (Keyboards, Gitarre, Bass, Gesang) und Fred Schendel (Keyboards, Gitarre, Gesang) hat sich auch mit dem zweiten Teil der Trilogie ganz dem erzählerischen und progressiven Hardrock der Siebziger- und Achtzigerjahre verschrieben. GLASS HAMMER tönen 2021 zwar auch weiterhin bisweilen sinfonisch, aber in ihren Erzählungen nach Steve Babbs 2022 erscheinenden Roman „Skallagrim – In The Vales Of Pagarna“ ebenso nach Classic Rock düster und heavy.

Auf ´Skallagrim – Into The Breach´ präsentieren GLASS HAMMER mit Hannah Pryor zudem eine neue Sängerin sowie die Gastmusiker Aaron Raulston am Schlagzeug, Reese Boyd und Brian Brewer an den Gitarren. Sie führen uns abermals in wilde und magische Landstriche, lassen die Musik flüstern und schreien.

 

 

Dabei lässt die Eröffnung ´Anthem To Andorath´ sogar den Prog Metal der Neunzigerjahre herein, der durch die Anwesenheit von Hannah Pryor gar an THE GATHERING erinnert. Die Schwere und ihre Schwingen reichen musikalisch in ´Sellsword´ beinahe bis zu GOJIRA, doch der Heavy Classic Rock von Formationen wie URIAH HEEP übernimmt letztlich das Zepter, obwohl ebenfalls Birmingham in der Gitarrenarbeit kurzfristig herüberschreit.

In ´Steel´ stehen die Orgel und der Gesang von Hannah Pryor eindeutig im Mittelpunkt, in ´The Ogre Of Archon´ die Keyboards und der Gesang von Steve Babb. Doch nach einem weiteren Song, ´Into The Breach´, mit Herren-Gesang und Seventies Rock/Space, übernimmt wieder Hannah Pryor in ´The Forlorn Hope´ das Mikrofon.

Dieses Werk schreit geradezu immer wieder danach, von Menschen, die HEART OF CYGNUS kennen, geliebt zu werden. Zwischendurch schenken die beiden Herren aber gleichsam über zehn Minuten drei instrumentale Rundfahrten aus, zwischen Keyboard-Elektronica-Gitarren- (´A Spell Upon His Mind´), Gitarren-Drum-n-Bass- (´Moon Pool´) und Gitarren-Orgel-Dominanz (´The Dark´).

Dass die einzelnen Episoden auch eingängige Songstrukturen vorweisen können, belegt ´The Writing On The Wall´. Den Höhepunkt heben sich GLASS HAMMER allerdings mit der zehnminütigen RUSH-Verbeugung ´Hyperborea´, bei der Keyboards und Gitarren, sogar der Rhythmus an die kanadische Legende erinnert, für das Finale auf.

Da jahreszeitbedingt die Tage wieder kürzer werden, kommen GLASS HAMMER mit ihrem Proto-Sinfo-Prog-Hard-Classic-Rock-Metal wie gerufen für lange Kopfhörer-Abende.

(Mächtige 8 Punkte)

https://www.facebook.com/glasshammerband

https://glasshammer.bandcamp.com/album/skallagrim-into-the-breach

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Pic: Julie Babb