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JORN – Life On Death Road

2017 (Frontiers Records) – Stil: Hardrock/Metal


49 Lenze und fast ebenso viele Alben hat Jorn Lande inzwischen auf dem Buckel. Und zuletzt konnte man sich leider des Eindrucks nicht erwehren, dass der norwegische Ausnahmesänger vor lauter Bäumen etwas den Wald aus den Augen verloren hatte. Gehobenes Mittelmaß als Midlife-Heimat? ‚Life On Death Road‘ belehrt uns glücklicherweise eines Besseren.

Mit komplett neu zusammengestellter Band im Rücken dengelt Herr Lande deutlich hochtouriger als zuletzt über den Highway. Keine allzu große Überraschung, schließlich schmieden Alex Beyrodt (g.) Mat Sinner (b.) und Francesco Jovino (d.) mit PRIMAL FEAR für gewöhnlich härtere Eisen. Doch entscheidend sind die Songs. Und die sind auf ‚Life On Death Road‘ so griffig wie lange nicht mehr. Mit dem episch eröffnenden Titelstück, der knackigen Powermetal-Nummer ‚Love Is The Remedy‘ und dem autobiographischen ‚Man Of The 80’s‘ sind Lande drei glasklare Hits gelungen. Auch die ruhigeren, bluesigen Momente haben Klasse und müssen sich vor neueren WHITESNAKE nicht verstecken.

Mit etwas mehr Kompaktheit und ohne Schablonenrocker wie ‚Devil You Can Drive‘ könnte man für JORNs Neue eine vorbehaltlose Kaufempfehlung aussprechen. Doch auch so ist ‚Life On Death Road‘ ein amtliches Hardrock/Metal-Statement, das eure Aufmerksamkeit verdient.

(7,5 Punkte)