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WITCHSKULL – The Vast Electric Dark

2016 (Bandrelease/STB Records) – Stil: Power Doom/Stoner


Das australische Trio fiel letztes Jahr schon mit einer ultrafetten Drei-Track-EP auf und legt nun endlich sein Debüt vor. Während man in Australien die CD selbst veröffentlicht hat, ist die Vinyl-Version auf STB Records in den USA erschienen – und wie alle STB Releases in verschiedensten Pressungen, in höchster Qualität und in sehr kleinen Stückzahlen.

Musikalisch liefert das Trio eine überfette Powerwalze aus Stoner- und Power Doom-Elementen. Wobei die Nähe zu einer durchgängigen Melodielinie immer Priorität bei den drei Jungs besitzt. Acht Songs hat man auf dieses feine Scheibchen gebannt, allerdings stößt der Umstand, dass man die drei Songs der zuvor erwähnten EP noch einmal für das Debüt benutzt hat, etwas bitter auf. Also gibt es letztendlich nur fünf neue Hymnen. Die drei Stücke der EP sind alles Burner und müssen nicht noch einmal vorgestellt werden. Die neuen Songs sind in der gleichen Machart und leben von einer gewaltigen Gitarrenwand, harten Rhythmen und diesem eigenwilligen, unverwechselbaren Gesang, der manchmal etwas gepresst wirkt, aber wie die sogenannte Faust aufs Auge passt. Jeder der Songs hat diesen Killer-Rhythmus der manchmal schon fast Power Metal-mäßig nach vorne marschiert!

`Raise The Dead` ist ein einziger Orgasmus an Riffs und fieser Melodie! Für ein Trio unfassbar! Das sehr schnelle `Worlds Away` bohrt sich wie eine Nadel in die Gehörgänge. Was für eine treibende, fast galoppierende Drumarbeit! Monster! Dieser Track ist ein einziger Bastard! Wem das zu schnell war, der kann mit der über sechsminütigen BLACK SABBATH beeinflußten Doomgranate, welche von der EP her bekannt ist, in Slow-Motion abbangen. Auch ein monströser Killer von Song! Dafür gibt es dann mit `Cassandra’s Curse` wieder mehr Geschwindigkeit – was für eine rohe, harte Nummer. Argh.

WITCHSKULL klingen absolut einmalig, gerade was den Gesang betrifft, was aber diesem Sound diese eigene Note gibt. Man will auch nicht so einseitig in die Stoner- bzw. Doom-Ecke passen und geht dafür das Risiko ein, beides formvollendet zu verbinden, was letztendlich die beste Lösung für diese Riffmonster darstellt.

Ich kann mich abschließend nur noch einmal wiederholen, was ich schon bei der Drei-Track-EP schrieb, dass Fans von ORCHID und powerlastigen TROUBLE hier umgehend zuschlagen MÜSSEN! Besser kann man Doom Metal und Stoner Rock nicht vereinen – und mit solch einer Urgewalt einen Sound auf den Hörer loslassen, dass die Ohren abglühen. Schlicht und ergreifend MONSTRÖS!

(9 Punkte)