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CLOUD NOTHINGS – Final Summer

~ 2024 (Pure Noise Records) – Stil: Indie Rock/Post Punk/Noise Rock ~


CLOUD NOTHINGS aus Cleveland, Ohio sind durchweg inkonsistent. Während sich der Kernsound seit ihrer Gründung 2009 nicht so drastisch verändert hat, besitzt jedes Album sein eigenes Soundkolorit, und ´Final Summer´ setzt diesen Trend nun fort, indem es versucht, Dylan Baldis Songwriting eine hellere Dimension zu verleihen.

Auf ihrem selbstbetitelten Debüt von 2011 dominierten noch halllastige Grooves, und auch ´Attack On Memory´ aus dem Jahr 2017 präsentierte eine ähnliche Mischung aus Indie Rock und Post Punk im Hi-Fi-Bereich, bevor dann ein Jahr später auf ´Last Building Burning´ Noise Rock in den Vordergrund trat. Jüngere Veröffentlichungen, wie insbesondere das bewegende ´The Shadow I Remember´, hatten dann einen Mittelweg zwischen diesen Stilen abgesteckt und zudem ein paar neue Tricks in ihren Sound eingebaut.

 

 

Mit einer übersprudelnden Synthesizer-Line legt dann auch gleich der Titelsong und Album-Opener los, und die markanten Gitarren dominieren immer noch das Geschehen, aber sie tun dies auf eine helle, sprudelnde Art und Weise, die vor allem an die poppigeren Momente von HÜSKER DÜ und Bob Mould erinnert.

Das leichte Herumbasteln an ihrem Sound strahlt jedenfalls eine ungemeine Selbstsicherheit aus, und obwohl es keine stilistischen Sprünge oder Überraschungen gibt, funktionieren die Ergänzungen allesamt hervorragend.

Eine weitere Neuerung ist eine Reihe von Jason Mascis-inspirierten Gitarrensolos wie etwa bei ´Thank Me For Playing´ oder ´I’ll Get Along´.

´Final Summer´ ist sicherlich keine kolossale Abwechslung, kein Fortschritt in der lyrischen Reife, und es zeigt auch zudem keinerlei Auswirkungen des Free Jazz-Nebenprojekts BALDI/GERYCZ DUO. Das achte Studioalbum von CLOUD NOTHINGS ist vor allem eine Bestätigung dafür, dass Baldi immer wieder neue Wege finden wird, um existenzielle Ängste in fleischige, eingängige und größtenteils heftige Rocksongs zu verwandeln.

Aufgenommen von Jeff Zeigler (TORRES, THE WAR ON DRUGS) und gemischt von Sarah Tudzin von ILLUMINATI HOTTIES, ist es einmal mehr ein zuverlässiges und feinstes Stück Rockmusik in seiner reinsten Form.

(8 Punkte)

 

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