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MESMER – Mesmer (EP)

2016 (Independent) – Stil: Heavy Metal


Anfang Juni erschien ein weiteres Geschoss, das im Underground an vielen ausgesuchten Stellen wie Splitterbomben breitflächig detonieren könnte, denn mit ihrer gleichnamigen EP haben vier Jungs aus Oakland einen grandiosen Einstieg hingelegt.

MESMER nennt sich das Quartett und ist ein gefundenes Fressen für den gierenden Mob des metallischen Undergrounds. Mit einem Sound, der aus den Ingredienzien der NWoBHM gezeugt wurde, jedoch bereits viel zu weit davon entfernt wie ein Pulverfass hochgeht. Natürlich mit etwas IRON MAIDEN im Kraftstoffgemisch, mal etwas galoppierend, mal etwas davon preschend, spielen die Jungs dermaßen hyperventilierend auf, dass einem der gerne äußerst kratzbürstig vorgetragene Gesang wie ein scharfes Messer in der erschrockenen Haut Stiche versetzt. Selbst wenn die Band in ihrer Bandhymne zu Beginn kurzerhand ein MANILLA ROAD-Riff antäuscht, sich über kleine doomige Passagen hinweg keinesfalls verzettelt, geht der Song so dermaßen ab, dass sich die punkige Attitüde spätestens im Gebrüll von „Forever Darkness, Forever Death“ entblößt. Doch diese Offenbarungen sind längst noch nicht alles, wenn die Band in Songs wie ´Weight Of Confusion´ nicht nur den SLOUGH FEG-Jünger am Schlafittchen packt oder sich in aller epischen Breite in ´Tyrant´ einen ordentlichen Abgang verschafft. Fabelhaft.

Direkt neben den einschlagenden Detonationen wartend, giert das metallische Heart nunmehr erstmal nach einem physischen Release dieser Fünf-Song-EP und anschließend nach einem gehörigen Nachschlag in Form weiterer Stahlgeschosse.

(8,5 Punkte)