~ 1989/2016 (Cult Metal Classics Records) – Stil: Heavy Metal ~
Die Belgier CROSSHEAD gründeten die Band 1986 und spielten gleich ein Jahr später ihr erstes Demo ein. Zudem konnten sie bald an einer Benelux-Kompilation teilnehmen. Sogar ein Label-Angebot winkte verlockend, doch diese Chance zerschlug sich ebenso wie die Möglichkeit als Support von IRON MAIDEN. Denn trotz fertig gepresstem Vinyl kam es nie zu einer Veröffentlichung, da die Plattenfirma den Laden kurzerhand dicht machte. Nicht viel später waren CROSSHEAD Geschichte und hinterließen eine nie veröffentlichte EP namens ´Raising Hell´.
‚Cult Metal Classics Records‘ haben sich diesem Schätzchen angenommen, es mit dem Vier-Song-Demo ´Strange Feelings´ aus 1987, von dem zwei Songs auch auf der EP gelandet sind, und mit den beiden Lied-Beiträgen zum ´Heavy Metal From Benelux´-Sampler aus 1988 aufgestockt, um es nun erstmals offiziell der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Selbstverständlich hatten CROSSHEAD allgemein betrachtet das Tempo bei der später aufgenommenen EP in Liedern wie ´Raising Hell´ gegenüber dem Demo nochmals erhöht und beweisen mit ´Into The Night´ wie ein Song, nur mit durchgehendem Groove, prägnantem Bass und Geschwindigkeit, ausgezeichnet bestehen kann. ´Law Breaker´ klingt hingegen wie ein 80s-Song dieses Namens mit entsprechendem Refrain klingen muss. Sänger Ruddy Carliér singt dabei sogar ein klein wenig tiefer und böser. Ein unschmalziges Liebeslied darf es ebenfalls geben, denn nur einmal spielen CROSSHEAD in ´Lost In Love´ etwas gemächlicher auf. ´Danger´ geht schließlich im Galopp auf und davon, während sich ´Demon Seed´ am liebsten im Tempo überschlagen würde. Klassisch. Gut.
Glücklicherweise wurden die originalen Master Tapes aufgespürt, neu gemischt und remastered. Und natürlich mag sich der Hörer heutzutage denken, vorher und erst recht nachher gab es weitaus bessere Musiker, die präziser ihre Instrumente bearbeiteten sowie andere Sänger, die den Ton jederzeit trafen. Dennoch, die Magie, die selbst in diesen späten 80er Jahren noch oft anzutreffen war, die solch eine Power und Energie, solch eine Spielfreude verströmte, lässt sich selbst mit den besten Musikern nicht einfach reproduzieren – selbst für Musiker, die damals dabei waren. Als Beweis müssen nur die beiden als Bonustracks vertretenen schnellen Demo-Songs – ´Strong As The Lion´ und das mit rasiermesserscharfen Gitarren ausgestattete ´Strange Feelings´ – vernommen werden. Da steht einfach das Feeling über dem perfektem Songwriting. That´s Metal.
(7,5 Punkte)
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