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DANTE – When We Were Beautiful

~ 2016 (Gentle Art Of Music) – Stil: Prog Metal ~


In Kürze erscheint das neue und vierte Studioalbum von DANTE, den süddeutschen Hopefuls. Während der Hörer auf dem Vorgänger ´November Red´ noch eine fein ausbalancierte Prog Mischung bewundern konnte, musste vor der Produktion von ´When We Were Beautiful´ Gitarrist Markus A. Bader durch Julian Kellner (THE PHANE) ersetzt und viel tragischer, kurz nach dem letzten Werk, der Tod des Gründungsmitglieds, Gitarristen, Bassisten Markus Berger verkraftet werden. Immerhin konnte die Band auf die Unterstützung befreundeter Musiker setzen, da nicht absehbar war, ob der Verlust von Markus Berger überhaupt zu verkraften oder er in irgendeiner Form zu ersetzen war. Somit durften DANTE nicht nur bei der vakanten Bass-Position auf reichlich Beistand durch Bernd Schönegge (THOUGHTS FACTORY), Sebastian Kister (SYMBOLIC), Dave Meros (SPOCK´S BEARD), Ben Eifert (AENEAS), Markus Steffen (SUBSIGNAL), Martin Miller sowie Andrew Bishop (COPIA) setzen.

Dennoch hat der Sound von DANTE diese Veränderungen gut verkraften können, obwohl neue Kräfte an Bass und Gitarre die grundsätzliche Stimmung einer Band selbstverständlich verändern können. Gerade im Opener ´Rearrangement Of The Gods´ entsteht anfangs ein harscher Sound, der fast als Mischung zwischen DREAM THEATER und RAMMSTEIN verstanden werden kann. Stellvertretend kann ebenfalls der Beginn von ´Beautiful Again´ erwähnt werden. Gleich hier sticht jedoch abermals die großartige Keyboard-Arbeit von Markus Maichel ins Auge und die Band spielt sich bei ´Rearrangement Of The Gods´ in einen Rausch, den in solch einer Form zuletzt ansonsten nur RIVERSIDE ähnlich vermitteln konnten. Natürlich wieder gekrönt von dem herrlichen Gesang Alexander Göhs‘, der mit seiner leicht rauen Stimme weiterhin die geschmackvollsten Gesangslinien als Höhepunkt den Liedern obenauf setzen kann. Vielleicht am schönsten im vorab veröffentlichten Song ´Beautiful Again´. In dieser Art und Weise schaffen es ansonsten höchstens Ritchie Krenmaier (JACOBS MOOR, ex-BIG HEAT) oder Bastian Rose (VANISH). Trotz der gesanglichen Schönheit ist es gerade dieses Mal eine wahre Freude, der Instrumental-Fraktion in ihren niemals langweiligen, sondern hoch spannenden Abfahrten zuzuhören, wenn sie es in ´Ambitious´ und ´Let Me Down´, hier sogar mit DEEP PURPLE-Einflüssen, ordentlich krachen lässt. Der Anfang von ´Until The Last Light Breaks In´ gemahnt zwar leicht an SAVATAGE, allerdings entpuppt sich der Song als einer von fünf, die sich um die Zehn-Minuten-Marke herum bewegen. Mit ´Sad Today´ präsentieren DANTE zudem eine Klavierballade, bis schließlich der epische Abschluss-Kracher ´Finally´ erklingt. Ein Song, der sich prägnant, letztlich mit einem klasse Gitarren-Solo zum finalen Chor hin intensiviert und hochschraubt. Stimmliche Unterstützung erfuhr die Band hier beim Chor durch Mischa Mang (ex-IVANHOE, -DREAMSCAPE), Martin Schnella (FLAMING ROW) sowie Marcus Becker (ex-THOUGHTS FACTORY).

DANTE ist es folglich trotz des personellen Besetzungsnotstands gelungen, auf der eingeschlagenen Erfolgsspur zu verweilen. Mit ´When We Were Beautiful´ und einem arschgeilen Coverartwork in der Hand sowie einer neuen Plattenfirma im Rücken, sollten sie den längst fälligen nächsten Schritt auf dem Weg zu größerer Popularität nehmen können.

(8 Punkte)

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