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PYRAMAZE – Disciples Of The Sun

~ 2015 (Inner Wound Recordings) – Stil: (Prog) Metal ~


Ganze sieben Jahre benötigten die Dänen PYRAMAZE um wieder ein neues Album vorweisen zu können. Nicht ganz unschuldig daran war die oftmals vakante Position des Sängers in der Band. Sang die ersten beiden Alben noch Lance King ein, wurde zum letzten Album kurzfristig Matt Barlow rekrutiert. Nun singt Terje Harøy, der zuvor nur bei TEODOR TUFF etwas ins Rampenlicht gelangte. Am schwerwiegendsten wiegt aber obendrein der Verlust von Mastermind, Songwriter und Gitarrist Michael Kammeyer, den Musiker und Produzentenlegende Jacob Hansen nun ersetzen muss. Folglich lässt immerhin der Sound des Werkes keine Wünsche offen und auch stimmungsmäßig tendieren die Lieder in Richtung der Frühwerke, wobei ein leichter Hardrock-Einfluss nicht zu verkennen ist und so die Brücke zu BEYOND TWILIGHT und MASTERPLAN geschlossen wird. Demzufolge bieten PYRAMAZE melodischen Power Metal europäischer Prägung, ohne dabei eine Sekunde lang in symphonische Gefilde aktueller KAMELOT vorzudringen, obwohl das Intro ´We Are The Ocean´ einen cineastischen Anspruch á la VANGELIS oder ´Das Boot´ verspricht. Die gewisse progressive Note aus dem Familienstammbaum von QUEENSRYCHE wird jedoch auch mit der neuen Besetzung nicht ausradiert. Der Titelsong zelebriert diese Herangehensweise an progressiven Power Metal mit einer eingängig melodischen Kante geradezu vorbildlich; in ´Back For More´ gar ähnlich der frühen BALANCE OF POWER oder in ´Hope Springs Eternal´ sehr formidabel. Der Hook-Faktor funktioniert letztlich in ´Genetic Process´ und fast schon AOR-mäßig bei ´Perfectly Imperfect´ in seiner zwingenden Form. Das vierte Album ´ Disciples Of The Sun´ katapultiert somit PYRAMAZE wieder vollständig zurück ins Geschehen.

(7,5 Punkte)