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SHUMAUN – Shumaun

~ 2015 (Independent) – Stil: Prog Rock/Metal ~


Famos. Famos. Einfach nur als famos lässt sich das Debüt von SHUMAUN bezeichnen. Dabei entsteht oftmals solch eine hervorstechende Genialität bloß durch die Verschmelzung unterschiedlicher Brutstätten, so auch auf ´Shumaun´.

Denn die Ursprünge der neuen Band des ehemaligen IRIS DIVINE Sängers, Keyboarders und Gitarristen Farhad Hossain liegen in einem eher pop-orientierten Hard Rock-Projekt. Doch als sich die Gruppe unter dem Banner SHUMAUN zusammen gefunden hatte, wuchs das Material in die nun dargebotene Richtung. Die Musik spannt daher einen großen Bogen, angefangen bei KARNIVOOL über die Ecken EMPYRIA, späte FATES WARNING und 30 SECONDS TO MARS bis zum immer wieder als Eckpfeiler hineingerammten Liedgut der Königsklasse á la RUSH.

Der krachende Opener ´A New Revolution´ gibt dabei die Richtung, in die das Album sich entwickeln wird, vor. Farhad Hossain ähnelt hier zuweilen Ray Alder, während die Rhythmus-Fraktion aus Drummer Tanvir Tomal und Bassist Jose Mora den musikalischen Bogen zu TOOL öffnet. Da die Position des Drummers jedoch ein Problem der Bandbesetzung darstellt, wurden einige Songs sogar von Travis Orbin (DARKEST HOUR, PERIPHERY) und Mark Zonder (WARLORD, FATES WARNING) eingetrommelt. Mit ´Miracles Of Yesterday´ und ´Ambrosia´ servieren SHUMAUN vordergründig etwas zielgerichtetes Liedgut, das in den Alterna-Charts einige Platzierungen gutmachen dürfte. ´Keep It Together´ zeigt hingegen all den MUSE und PLACEBOs dieser Welt, wie man mit einem Song inklusive einer Geddy Lee-Gesanglinie die Halle zum Beben bringt. ´We Always Disappear´ könnte von Jim Matheos als flotter Rocker bei OSI herhalten, während das episch lange ´The Drop´ und ebenso ´Floods´ hitverdächtig anschmiegsam auf die Kessel hauen. Doch selbst beim die dreizehn Minuten knackenden ´The Dream Of The Sleeper´ vergeht die Zeit schneller als gedacht. Mit oftmals auftauchenden middle eastern Tönen geraten die Lieder immer äußerst kurzweilig. Und zum Abschluss ertönt noch ein eigenes ´Space-Dye Vest´, das sich in Form von ´Numbers´ mit einer offensichtlichen Peter Gabriel-Affinität im Gesangsbereich präsentiert.

SHUMAUN sind einer dieser schillernden Sterne, die der Underground hell leuchtend immer wieder aus seinem Universum herauslässt. Nicht wenige sollten bei seiner Entdeckung zugegen sein.

(8,5 Punkte)

http://www.shumaun.com/