PlattenkritikenPressfrisch

SECRETS OF THE MOON – Sun

~ 2015 (Prophecy/Soulfood) – Stil: Dark Metal ~


Soundcheck-Siege landauf, landab – da ist für gewöhnlich höchste Vorsicht geboten…

Im Falle der neuen SECRETS OF THE MOON darf die gelbe Flagge indes getrost unten bleiben. Zu überzeugend kommt Deutschlands führende (Ex)-Black-Metal-Band auf ihrem sechsten Album daher, als dass hier irgendeine Hype-Gefahr bestünde.

Die Weiterentwicklung verläuft bei Philipp Jonas (alias „sG“) und seinen drei Mitstreitern exponential. Mehr denn je haben sich SECRETS OF THE MOON dem weiten Feld der mittleren TIAMAT und SAMAEL geöffnet, vereinen die dunkle Melodik genannter Meister mit Riffkaskaden von archaischer Wucht und Schönheit. Dass Jonas sein akzentuiertes Gekeife durch rauen Klargesang ersetzt hat, dürfte nur die Puristen irritieren, der Rest der Gemeinde sollte sich freuen, dass es eine Band geschafft hat, das Dreieck aus THE DEVIL’S BLOOD, FIELDS OF THE NEPHILIM und PRIMORDIAL zu einem nicht mehr zwingend lebensfeindlichen Ganzen zu verknüpfen. Die Licht- und Schattenmalerei von Liedern wie ‚Dirty Black‘, ‚Man Behind The Sun‘ oder ‚Mark Of Cain‘ ist in dieser Qualität aktuell beinahe konkurrenzlos. Und da auch die Texte den beeindruckenden Reifeprozess der Norddeutschen widerspiegeln, gibt es für Freunde des Harten, Guten und Tiefen keinen Grund mehr, diesen geheimnisvollen Mond nicht zu erforschen. Klares Jahreshighlight!

(8,5 Punkte)