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RUBY THE HATCHET – Valley Of The Snake

2015 (Tee Pee Records) – Stil: Psychedelic Doom Rock


Mit ‚Ouroboros‘, der sich selbst verzehrenden Schlange, bliesen die Philadelphia-Stoner RUBY THE HATCHET vor drei Jahren ein äußerst bemerkenswertes Debüt aus der Pfeife. Nicht selten erinnerte die selbstbewusst dargebotene Chose an WOLFMOTHER zu deren Anfangszeiten, sprich: lebensbejahender, direkt ins Ohr und Tanzbein gehender Heavyrock mit starken Einflüssen von LED ZEPPELIN bis BLACK SABBATH – Schwerpunkt: Hüftgymnastik.

Und heute? Tja, sexy sind RUBY THE HATCHET noch immer. Nur beschränkt sich der Appeal auf dem just erschienenen Zweitwerk ‚Valley Of The Snake‘ vor allem auf Sängerin Jillian Taylor, die das Genre stimmlich wie optisch zu bereichern weiß. Stilistisch hat sich die Band deutlich verdüstert, der Hypnose-Faktor ist gewachsen, wie im Eröffnungsdoppel ‚Heavy Blanket‘ und ‚Vast Acid‘ breitestmöglich exerziert. Melancholischen Doom fährt ‚Tomorrow Never Comes‘ auf, dessen bleischwerer, knapp neunminütiger Grauschleier lediglich von einem flotten Mittelteil in Wallung gebracht wird. ‚The Unholy Behemoth‘ haut in die selbe dunkle Kerbe – regenwassergetränkte Novembermusik in Vollendung.

Dass die Mundwinkel hintenraus doch noch nach oben wandern dürfen, liegt am groovigen, fast schon funkig daherwackelnden ‚Demons‘ und der herrlich barfüßigen Titelnummer, die zum entspannten Flug über sommerliche Blumenwiesen lädt. ‚Valley Of The Snake‘ ist sicher kein Pflichtkauf, aber allemal eine stimmige Ergänzung fürs JEX THOTH/MOUNT SALEM/BLOOD CEREMONY/PURSON-Vintage-Rock-Regal.

(7,5 Punkte)