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MAGNUM – Here Comes The Rain

~ 2024 (Steamhammer/SPV) – Stil: Rock ~


MAGNUM verfeinern in Person von Gitarrist und Songwriter Tony Clarkin (77) ein weiteres Mal ihren Kompositionsstil nur in Nuancen. Die vor über 50 Jahren begründete Verbindung aus Pomp Rock und Prog Rock ist natürlich längst in einem Musikstil á la MAGNUM aufgegangen.

´Here Comes The Rain´ führt diesen musikalischen Werdegang ein Jahr nach ´The Monster Roars´ fort und verkürzt ein weiteres Mal den zuletzt ansonsten eingehaltenen zweijährigen Veröffentlichungsrhythmus – natürlich mit Ausnahmesänger Bob Catley (76) und selbstverständlich mit einem weiteren Artwork des berühmten Rodney Matthews auf dem Cover.

Die Mitmusiker, Bassist Dennis Ward, Keyboarder Rick Benton und Schlagzeuger Lee Morris, sind auch schon seit vier bis sieben Jahren bei MAGNUM integriert, so dass dieses eingespielte Team auf ´Here Comes The Rain´ weitere zehn Kompositionen mühelos verewigen konnte, die nunmehr jedes Liebhaber-Ohr verwöhnen und kitzeln mögen.

 

 

Geradezu klassisch, aber thematisch brandaktuell eröffnet das Anti-Kriegslied ´Run Into The Shadows´ das neueste Album von MAGNUM. Ansonsten sonnt sich das Quintett im weiteren Verlauf des Werkes indes gerne im mittleren Geschwindigkeitsrausch. Zu ´Here Comes The Rain´ werden nämlich die Saiten sanft angerissen und zu ´Some Kind Of Treachery´ die Klaviertasten in den Mittelpunkt gerückt, ehe beide Songs mit Streichern bewährt hymnisch abheben. Zu einer getragenen Hymne entwickeln sich ´The Day He Lied´ und ´I Wanna Live´, ´Broken City´ zeigt sich dagegen als zartbesaitete Reflexion auf die Gegenwart.

Einen modernen Beat gönnen sich MAGNUM jedoch zum Klavier von ´After The Silence´, doch auch diese Komposition schwingt sich zum finalen Crash auf Erden mächtig empor. Etwas mehr aus der gewohnten Umlaufbahn rocken sich allerdings der ´Blue Tango´ im Sinne von STATUS QUO oder DEEP PURPLE und das ausladende ´The Seventh Darkness´, das sich nicht unbedingt erst durch den Bläsereinsatz von Chris Aldridge (Saxophon) und Nick Dewhurst (Trompete) nach und nach in die Bandgeschichte einzubrennen versucht. Genauso betrüblich wie manch eine Komposition zuvor den düsteren Zeitgeist beleuchtetet hat, beendet ´Borderline´ mit Schwung und Elan das dreiundzwanzigste Album von MAGNUM.

Respekt und Applaus werden den Briten auch mit diesem Studioalbum wieder in reichem Maße entgegengebracht werden.

(8,25 Punkte)

 

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Pic: Rob Barrow
(VÖ: 12.01.2024)