BEATRIX PLAYERS – Living & Alive

~ 2023 (Independent) – Stil: Chamber Pop ~

Als Trio beglückten BEATRIX PLAYERS im Jahre 2017 alle Connaisseurs mit ihrem ätherischen Kammerrock auf ihrem Debüt ´Magnified´. Als Oktett präsentieren sie sechs Jahre später den Nachfolger ´Living & Alive´.

Gegründet 2006 von Amy Birks mit Tom Manning und Helena Dove, bestand das Trio zu Zeiten des Debüts neben der Britin Amy Birks aus der Australierin Jess Kennedy (Klavier) und der Spanierin Amanda Alvarez (Cello). Bevor jedoch Amy Birks mit einer runderneuten Mannschaft die BEATRIX PLAYERS wieder aufleben ließ, veröffentlichte sie noch zwei Solo-Werke.

Unterdessen ist Tom Manning (Gitarre) von der Urbesetzung zurückgekehrt und selbst Helena Dove hat wieder ein Lied komponiert sowie den Hintergrundgesang dazu beigesteuert. Ansonsten gehören nunmehr Steve Hacketts Bruder John Hackett (Flöte), Oliver Day (Gitarre, THAT JOE PAYNE), Jane Fenton (Cello, LSO, LCO, RPO, BRITTEN ENSEMBLE), Andrew Booker (Schlagzeug, TIM BOWNESS), Matthew Lumb (Klavier) und Kyle Welch (Bass) zur aktuellen Oktett-Besetzung.

Somit kann der Chamber Pop in einem Bandsound aufgehen, der auch Momente des Folk, Prog und Jazz zulässt. Denn neben dem Gesang von Amy Birks stehen jetzt von instrumentaler Seite Cello, Gitarre und Flöte im Mittelpunkt.

Der Kammerrock blüht umgehend in ´Snowflakes´ mit intensiven Gesangsharmonien, Cello, Klavier und Gitarre sowie natürlich der Flöte samt einem Solo von dieser auf. Es schließt sich mit ´Somebody Else’s Eyes´ bereits ein episches Kammerstück an, in dem Cello und Akustikgitarre zuerst das Bild bestimmen.

Die ganze Schönheit von BEATRIX PLAYERS tritt in dem Song ´This Is Your Life´ offen zutage und wird in Sachen Eingängigkeit nur von ´Start Again´ aufgrund dessen Rock-Ingredienzien übertroffen. Gegenüber diesen will allerdings die Pianoballade ´A Beautiful Lie´ nicht hintenanstehen.

Raffinierter werden dagegen wieder ´Overflow´ und ´Purgatory´, sogar mit Einzug der Lap Steel-Gitarre, vorgetragen, ehe ´You Can’t Hit A Nail´ direkt ins Schwarze trifft und die mächtige Selbstbestimmungshymne ´Free´ angestimmt wird. Denn Amy Birks fordert immerfort auf, Mut zum Leben aufzubringen, und im abschließenden ´Me, I Am Me´ das eigene Ich anzuerkennen und es zu leben.

Ein ehrlicheres und offeneres Album, lyrisch als auch musikalisch, mit solch einer großartigen Stimme und solch einem bezaubernden Songmaterial, wird 2023 nicht in Erscheinung treten.

(8,5 Punkte)

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