~ 2023 (No Remorse Records) – Stil: Heavy Metal ~
RAGE AND FIRE sind 2021 in Portugal von Gitarrist Mário Figueria und Bassist/Sänger Rick Thor gegründet geworden, die schon bei der Band RAVENSIRE aktiv waren, die zwischen 2013 und 2019 drei Alben veröffentlichte. Und RAGE AND FIRE setzt ganz auf den bewährten Metal der 80er Jahre. Der Titelsong ´Rage And Fire´ macht gleich klar, dass hier Metal-Enthusiasten am Werk sind. Genreübliche Vocals, starke Riffs mit viel Melodie irgendwo zwischen OMEN und frühen SAVATAGE.
Das ist natürlich Musik, die grundsätzlich meine Ohren erfreut. Der ´20th Century Man´ schließt an den ersten Song an. Hymnischer Metal, der hier auch an teutonische Bands wie die guten frühen RUNNING WILD oder AVENGER erinnert. Das ist dann schon wieder aufgrund der Mischung originell. Es gibt aber auch schwächelnde Songs wie ´Shapeshifter´, die auch beim Gesang etwas klischeehaft klingen (klar, die ganze Musik ist natürlich auf diesen Klischees auch bewusst aufgebaut). Da fehlen die zündenden Ideen. Besser wieder ´The Summoning´, das zu Beginn stark an SATAN/PARIAH erinnert, auch hier ohne deren wirkliche Klasse zu erreichen. Aber der Gesang von Rick klingt hier wieder deutlich passender. Auch die Gitarristen dürfen hier freier aufspielen.
Recht stark ist dann auch die Metalhymne ´Tell The Tales (Of Medusa)´, wo auch die richtigen Vorbilder zitiert werden. Und ja, das ist Vor- und Nachteil zugleich. Die starke Orientierung an den goldenen Metal-Zeiten bringt viel Sympathie, hat aber auch einen gewissen Grad an Plagiatorentum. ´Ebb And Flow (Wax And Wane)´ erinnert dann zusätzlich noch sehr stark an die eigenen, vorherigen Stücke. Sprich: Ideen sind hier spärlicher, das Stück plätschert vor sich hin. Der Abschluss mit dem Titelstück ´The Last Wolf´ zeigt noch einmal, dass die Band schon ordentlich Potenzial besitzt.
Willkommen in der metallischen Zeitmaschine. Wer nicht nur immer die alten Scheiben auflegen will, sondern etwas Neues hören will, kann auf RAGE AND FIRE gerne zurückgreifen, ohne zu hohe Erwartungen zu haben. Denn an die vielen hier im Review genannten Helden meiner Vergangenheit kommen RAGE AND FIRE dann doch nicht heran.
Mit Nostalgiebonus:
(7,25 Punkte)
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