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LOLA KIRKE – Lady For Sale

~ 2022 (Third Man Recorded) – Stil: Pop, Country Rock ~


Lola Kirke ist Sängerin und Schauspielerin.  Außerdem Tochter der absoluten Schlagzeuglegende Simon Kirke, der nicht nur mit FREE und BAD COMPANY, sondern auch auf vielen anderen Platten den britischen Rocksound maßgeblich mitprägte und einer der wichtigsten Schlagzeuger der 70er Jahre war. Die Mutter von Lola kreierte zahlreiche Outfits für die Serie „Sex and the City“ (habe ich nie angeschaut, nur mal kurz Probe gesehen, das reichte mir).

Lola steht musikalisch auf ihrem zweiten Album irgendwo zwischen Pop, Rock und Country, also weit weg vom Papa. Eher auf der sanften Seite der Musikszene. ´Broken Families´ hat melodiöse Slide-Gitarren, Keyboard-Tupfer und die sympathische und kräftige Stimme der Anfang 30 Jahre alten Protagonistin. Chöre verstärken die Melodien eher dezent im Hintergrund. Ja, ja Country, Background-Chöre, ich weiß, ich weiß. Ich mag es trotzdem.

´If I Win´ kommt elektronischer und poppiger, ein bisschen girliemäßig. Eher ein Leichtgewicht. Der Synthie startet auch bei ´Better Than Any Drug´. Das ist aber ein ganz netter Ohrwurm.  Dazu gibt es auch ein Video, das auch die schauspielerischen Möglichkeiten von Lola aufzeigt. Ansonsten kann man das Album auch zum Workout-Training von Frau Kirke auf YouTube bewundern, was eher etwas befremdlich ist. Aber scheinbar hatte sie am Anfang nicht das Hollywood`sche Idealgewicht. Damit habe ich mich jetzt aber nicht so sehr auseinandergesetzt.

Es geht auch eher poppig weiter. Der Titelsong ´Lady For Sale´ erinnert an Cindy Lauper und Frauenpop vor Jahrzehnten. Hat aber auch etwas sympathisches Melancholisches. Wie auch das wirklich schöne ´Pink Sky´. Sehr stark und auch schon mit Hund im Video aufgenommen. Mit diesem Song lässt sie alle unnötigen Vergleiche hinter sich.

Als „Neo Country Sängerin“ in den folgenden Songs ist sie für mich nicht ganz so überzeugend. Das emotionale ´Fall In Love Again´ ist zwar etwas flach, aber wieder besser. Auch das intime ´No Secrets´ ist auf der Sonnenseite der Platte.

Insgesamt ein nettes Album, zwar irgendwie „Easy listening“, aber auf jeden Fall von einer talentierten Sängerin und Songwriterin. Wie sie schauspielert, weiß ich leider nicht, aber vielleicht kann ich ja mal einen Film anschauen. Sind ja wohl eher Serien, die ich fast nie anschaue, aber zumindest fällt der Name David Fincher. Na also, den kenne ich noch.

(7,25 Punkte)


(VÖ: 22.07.2022)