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CATS IN SPACE – Diamonds: The Best Of

~ 2021 (Harmony Factory) – Stil: Glam/Classic/Bombast Rock ~


Katzenfreunde aufgepasst: Die CATS IN SPACE sind erneut auf dem Heimatplaneten gelandet und bescheren uns auch dieses Jahr mit ihren schnurrenden, ohrschmeichelnden Weisen. Es wäre etwas zu vermessen, neues Material aus dem Retro-Replikator der glitzernden 70er und 80er nach dem letztjährigen Trip nach ´Atlantis´ zu erwarten, deshalb gibt es einen sättigenden Napf Qualitätsfutter aus den bisherigen Outputs der raumfahrenden Inselkatzen, der mich als Die-Hard-Mietzenfreund nach nur vier Studioalben zwar zunächst nicht manisch-verspielt aus meinem Katzenkörbchen hervorlockt, jedoch für alle Sinn ergibt, die bisher nur mit dem Gedanken gespielt haben, diesem besonderen Kuscheltier erstmals ein Zuhause für die kalten Monate zu bieten.

An dieser Stelle muss ich gestehen, dass auch ich mich dem viel diskutierten Reiz von NESTOR nach den Höhenflügen mit dem NIGHT FLIGHT ORCHESTRA und der Kaperfahrt mit CAPTAIN BLACK BEARD nicht wirklich entziehen konnte, da auch der Auftritt beim KEEP IT TRUE RISING alles andere als gehypte Eintagsfliegensuppe war. Einerlei, die Spaßkatzen rühren ihr Schälchen Partymilch nicht nur mit AOR-Cerealien der 80ern an, sondern die Reise geht vielmehr ein Jahrzehnt weiter in die Vergangenheit. Durch das sorgsame Schlecken an Goodies von THE SWEET, ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA, QUEEN, STYX, MANFRED MANN’S EARTH BAND, JOHN MILES (R.I.P.!) und auch einem Fitzelchen untypischem URIAH HEEP haben sie ein sehr eigenes Leckerli entwickelt, welches der heimliche Katzenfutterproband heutzutage eigentlich kaum noch bei „neuen“ Acts mit erfahrenen Musik-Katzen finden kann. Auch ohne Samantha Fox.

 

 

2015 lief der Countdown aus zum ersten, flauschigen Raketenabschuss mit ´Too Many Gods´ von dem sich hierauf das Titelstück als richtungsweisender Opener inklusive allen Trademarks wiederfindet. Im Rhythmus der BEATLES marschiert der QUEEN-Chöre schmetternde ´Last Man Standing´, Hitalarm löst ´Mr. Heartache´ aus, bei dem sich auch tatsächlich Mr. Andy Scott von SWEET die Ehre gibt und die Bombastorgie ´Greatest Story Never Told´ bildet den Abschluss der Werkschau in einer fulminanten Liveversion.

Auch das 2017er Werk ´Scarecrow´ ist durch den gigantisch-fetzigen Namensgeber als wahrhaftes STYX-/QUEEN-Lehrstück vertreten. Dazu bekommt ihr eure eigenen ´Scars´, wenn euch die Kätzchen liebevoll-balladesk mit ihren Tätzchen über die Lauscherchen kratzeln und in ´Two Minutes 59´ fahren die CATS ihre Krallen für Powerchords aus und tollen wuchtig auf den Drums herum.

Von meinem favorisierten Non-Plus-Ultra-Werk ´Daytrip To Narnia´ – welches der Livescheibe von 2018 ein Jahr später folgte – funkeln das anschmiegsame ´Silver And Gold´, gekuschelt wird mit ´Chasing Diamonds´, die SWEETe Verbeugung ´Hologram Man´ eröffnet die Party und das treibende ´Thunder In The Night´ im ´I Was Made For Lovin‘ You´- Discogroove in bester ´NIGHT FLIGHT´ Hitmanier aus dem siebenteiligen ´The Story Of Johnny Rocket´-Epos verlangt nach Bewegung.

Vom letztjährigen Werk ´Atlantis´ schlagen uns hohe Wellen entgegen mit dem MEAT LOAF meets BILLY JOEL-Opus ´I Fell Out Of Love With Rock ‚N‘ Roll´, dem Partykracher ´Listen To The Radio´ und dem CATS-on-Speed-Knaller ´Revolution´, wobei hier die Krallen nochmal komplett ausgefahren werden.

Alles in allem also eine würdige Kompilation, die dem Einsteiger und bisherigem Hundefreund einen umfassenden Einblick in die einzigartige Welt voller Vielseitigkeit der CATS IN SPACE bietet und niemanden davon abhalten sollte, sich nach und nach die volle Packung Katzenfutter zuzulegen.

Wer je in den Genuss eines Liveauftrittes kommt, dürfte sich dieser Magie ohnehin nur entziehen können, wenn er im Innern seiner Seele ein tiefschwarzer Katzenfresser ist.

Und damit auch ich mal einen Beitrag zum kommenden Fest leiste, präsentiere ich euch mit dem besten Weihnachtslied aller Zeiten folgendes wunderschöne Video als meinen persönlichen Teil des Weihnachts-Special-2021:

 

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