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FIRST STRIKE – Call To Glory

~ 1995/2019 (Arkeyn Steel Records) – Stil: Heavy Metal ~


Die Suche nach dem einzigen Werk der US-Amerikaner FIRST STRIKE, nicht mit den Deutschen, den Texanern und Kaliforniern oder FIRSTSTRIKE aus New York zu verwechseln, hat ein Ende. Wer das selbstbetitelte Album aus 1995 noch nicht besitzt, kann es aktuell in der Neuauflage durch „Arkeyn Steel Records“ erstehen. ´Call To Glory´ enthält die sieben Songs dieses Albums plus sechs erstmals veröffentlichte Songs, die für FIRST STRIKEs Zweitling vorgesehen waren.

Die Liebe zu JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH und QUEENSRYCHE brachte 1993/94 Steven DeBlanc (Gitarre), Charles Ortiz (Schlagzeug), John Fenol (Gitarre), Vince Garcia (Gesang) und Bonzo Amin (Bass, Keyboards) in Albuquerque, New Mexico, zusammen. Ein erster Erfolg war der Gewinn eines Musikwettbewerbs. Mit der Prämie von 3.000 Dollar gingen sie ins Studio und nahmen das Debüt auf, pressten 1.000 CDs und 500 Kassetten. FIRST STRIKE spielten Konzerte mit QUIET RIOT oder SLAUGHTER, erhielten begeisterte Presseresonanzen aus Europa, doch alsbald verhallten die Lebenszeichen der Gruppe.

Auf dieser Wiederveröffentlichung – inklusive Glanzpapier-Booklet mit Lyrics und Fotos – haben die erste und letzte Komposition ihre Positionen getauscht. Kein Wunder, handelt es sich bei dem Song ´I Will Not Fall´, der jetzt als Opener dient, um den besten Song von FIRST STRIKE. Ein langsamer Beginn, geradewegs in End-70er-Prog-Manier, ebnet den Weg für eine treibende Komposition, die mit hektischem Riffing und dicken Bass-Saiten einige Inspirationen bei RUSH sucht, aber allein aufgrund des Gesangs von Vince Garcia jeden QUEENSRYCHE-Jünger um den Verstand bringt. Wer sich aufgrund dessen nicht um denselben bringen lässt, entdeckt bei FIRST STRIKE auch viele melodische und hardrockende Elemente (´Believe In A Dream´), die sogar ein balladeskes Stück gebären (´Sail Away´). Neben der Gefolgschaft von QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY und HEIR APPARENT darf folglich auch die von LEATHERWOLF vorbeischauen. Und selbst die sechs, für den Nachfolger vorgesehenen Stücke, 1995 live vom Soundboard im Gee Willigans in Albuquerque aufgenommen, halten konstant die Stärken von FIRST STRIKE, allein der Sound ist, dem Genuss jedoch nicht abträglich, etwas dumpf.

(7,5 Punkte)


FIRST STRIKE at Arkeyn Steel