~ 2016 (Massacre Records) – Stil: US Metal ~
WICKED MARAYA können geradezu als repräsentative Band des US Metals der 90er Jahre gelten. Ihr Power Metal bewegte sich damals in Sphären von QUEENSRYCHE oder NEVERMORE, barg somit eine gewisse Abwechslung in sich, die von den Altherren sogleich als progressiv bezeichnet wurde, und hatte obendrauf natürlich den gewissen Groove inne, der bei 80er Metallern vollkommen verpönt war.
Bislang galt ihr 94er Werk ´Cycle´ als ihr Debütalbum und Meisterwerk. Unter dem Banner MARAYA veröffentlichten sie dann die für diese Dekade noch typischeren ´No Hope For Humanity…?´, das ebenfalls großartig ist, und ´Counterculture´. Nun wird das eigentliche Debüt, das bereits 1991 von Jim Morris aufgenommene und aufgrund der Trennung von Label und Management nie herausgebrachte ´Lifetime In Hell´, erstmals veröffentlicht.
Somit kommt die Menschheit endlich in den Genuss, die Lieder von ´Lifetime In Hell´ zu vernehmen und erhält als Mitbringsel außerdem zwei neue Songs. Nicht allzu überraschend klingen WICKED MARAYA auf ´Lifetime In Hell´ dennoch teilweise weitaus härter als in späteren Jahren, wie Songs der Marke ´Crash & Burn (Idiot’s Delight)´ oder die aggressiv gesungenen ´Seizure´ und ´Blackout´ eindrucksvoll belegen. Die außerordentliche Brillanz der Band um Ausnahmesänger Lou Falco zeigt sich dann in so herausragenden Songschöpfungen wie im getragenen ´Tomorrow’s Child´. Einer fantastischen Nummer, der jedoch ´Sounds Of Evil´ und ´Lifetime In Hell´ vollkommen ebenbürtig zur Seite stehen. Allein ´Johnny´ ist bereits vom 94er Album ´Cycles´ bekannt. Während ´The River Runs Black´ alle in späteren Jahren anzutreffenden Merkmale der Band aufweist, inklusive dieser dichten Atmosphäre, sind die neuen Songs ´Fall From Grace´ und ´Suicidal Dawn´ nicht nur aufgrund einem kleinen Tick an größerer Melodiösität als solche auszumachen.
Folglich ist ´Lifetime In Hell´ nicht nur für die Liebhaber der Band essentiell. Ach, und außerdem, welcome back, WICKED MARAYA.
(8,5 Punkte)
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