2015 (Independent) – Stil: Heavy Metal
Irgendwie scheint der Heavy Metal doch noch im Blut der US-Amerikaner zu liegen, denn die Hollywood Metaller von SALEMS LOTT geben dem Hörer den Glauben an den amerikanischen Heavy Metal zurück. Dafür ziehen sie eine gewaltig explosive sowie grausame, aber natürlich Hollywood übliche Show auf. Mit Exekutionen per Kettensäge oder Selbstverstümmelungen auf offener Bühne schaffen sie sich im Angesicht des alten Meisters ALICE COOPER, aber auch wie anno dazumal KING DIAMOND und LIZZY BORDEN eine zünftige Bühnenshow als Grundlage für die Musik. Mit ihrem ´Shock Metal´ wollen SALEMS LOTT einfach nur frischen Wind in die harmlose und keineswegs rebellische Rock-Szene bringen. Selbst wenn sie dadurch selber ein Bild wie eine Kreuzung aus Anarchy und Manga-Gothic abgeben.
Einerseits bewegen sie sich mit ihrem Hit `No Choice To Love´ fast in Richtung Glam-Rock, doch die jugendliche Power und das melodisch-kratzige Organ von Monroe Black lassen dabei nicht nur den early MÖTLEY CRÜE- und WASP-Liebhaber stramm stehen. Andererseits zelebrieren sie feinsten, melodischen Metal alter Schule, der in `Wings Of Duress´ mit einem interessanten Songaufbau glänzen kann und im göttlichen ´Black Magic´ seine Himmelfahrt erlebt. Selbst TITAN FORCE- oder auch ZIAD-Anhänger sollten bei solchen Songs mehr als zwei Ohren riskieren. Der Gesang in ´Smoke And Mirrors´ lässt obendrein tatsächlich die Vorliebe für teutonischen Metal in Tarnfarbenuniform erkennen, den Jett (Gitarre), Kay (Bass) und Tony F. Corpse (Drums) bestens begleiten. Das exquisite Gitarrenspiel sorgt schließlich für den letzten sowie entscheidenden Feinschliff. Und zum Abschluss wird nicht nur endgültig den Flitzefingern von RACER X der Kampf angesagt, sondern mit ´S.S. (Sonic Shock)´ fast in thrashige Gefilde abgedriftet.
SALEMS LOTT, die erst seit dem Jahr 2013 bestehen, legen mit ihrer gleichnamigen EP ein bemerkenswertes Erstlingswerk vor. Nächste Station: World Domination.
(8,5 Punkte)
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