PlattenkritikenPressfrisch

CHAOS OVER COSMOS – The Silver Lining Between The Stars

~ 2021 (Independent) – Stil: Prog Metal/Tech Death ~


CHAOS OVER COSMOS gehen ihren Weg unbeirrt. Zwei Mann ein Ziel. Nur dass der zweite Mann, sprich der Sänger, erneut ausgetauscht wurde, belebt die Sache jedes Mal wieder aufs Neue. Nach dem spanischen Sänger Javier Calderón und dem Australier Josh Ratcliff steht nun der US Amerikaner KC Lyon bei CHAOS OVER COSMOS am Mikrofon. Der eigentliche Herrscher dieser ewigen Zwei-Mann-Formation ist schließlich der polnische Mastermind Rafal Bowman (Gitarre, Synthesizer, Programming, Songwriting).

´The Silver Lining Between The Stars´ führt ebenso die bisherige Tradition fort. Zwei Mann, die sich noch nie in der Realität getroffen haben, ziehen das Projekt in digitaler Kommunikation durch. Da CHAOS OVER COSMOS ohnehin schon immer für musikalische Überraschungen bekannt sind, bläst das neueste Werk erst recht jegliche Patina aus den Boxen.

Das zehnminütige ´Violent Equilibrium´ eröffnet die gute halbe Stunde. Ein progressiver Feuersturm überrollt den Zuhörer. Rafal Bowman zeigt sich wiederum als Virtuose auf der Gitarre und in absoluter Hochform. Die Ausrichtung lebt eindeutig von modernem Djent Metal und vom Tech Death. Sänger KC Lyon hat man zu diesem Zeitpunkt, nach den ersten fünf Minuten, eigentlich noch gar nicht vermisst, doch dann steigt er mit einem langen Schrei und wirkungsvollen Growls ein. Rafal Bowman zeigt hingegen, dass er auch die Keyboards wuchtig voluminös, im Beat schwingend, einsetzen kann, ohne in sinfonischen Bereichen zu landen. Der Sturm lässt im nachfolgenden ´The Last Man In Obrit´ längst nicht nach, KC Lyon kann weitaus mehr seine Qualitäten beweisen und die Keyboards schweben auch mal Sci-Fi betont im Synthwave. Diese Atmosphäre schaut erneut und gerne im instrumentalen ´Eternal Return´ zwischen den Saitendemonstrationen hervor. Im zehnminütigen Finale ´The Sins Between The Stars´ zeigt KC Lyon sogar immer wieder emotionalen Klargesang, ehe er die Wucht des Instrumentalen gleichsam im Gesang spüren lässt. Die Geschwindigkeit wird abschließend jedenfalls nicht mehr ausgelotet.

Die polnisch-amerikanische Kooperation CHAOS OVER COSMOS zeigt sich somit feurig und glänzend virtuos, es herrscht Ordnung im verrückten Kosmos.

(7,77 Punkte)

https://www.facebook.com/chaosovercosmos

Mehr von CHAOS OVER COSMOS


(VÖ: 1.08.2021)