~ 2020 (CarefulNow!Records/Distrokid) – Stil: Folkrock ~
Sofern der Irland-Urlaub in diesem Jahr entfällt, fahren wir alle bei Öffnung der ersten Grenze einfach nach Italien, setzen uns mit einem Stuhl vor den Proberaum von UNCLE BARD & THE DIRTY BASTARDS und lassen uns von der Musik berauschen. Solche Glücksmomente können so einfach die Seele erwärmen. Solange jedoch dieser Traum keine Wirklichkeit wird, müssen wir das neueste Werk der Italiener UNCLE BARD & THE DIRTY BASTARDS zuhause hören.
´The Men Beyond The Glass´ überrascht den Blindhörer mit keltischen und folkloristischen Klängen, die jedermann Irland zuordnen würde. In Wahrheit ist es ein italienisches Sextett, das mit allerlei Gästen diese Illusion heraufbeschwört. 50 Minuten lang, auf über zwölf Eigenkompositionen, gönnen sie dem Hörer einen Ausflug mit allerlei Geschichten über Künstler und Trinker, über Siege und Misserfolge.
Folkrock und Countryrock aus Norditalien, der dem Ursprung nach der grünen Insel zugesprochen wird, ist zwar bereits aufgrund des Einsatzes von Uilleann-Pipes, Tenor-Banjo, Mandoline sowie der irischen Flöte auch dem Folkrock zugehörig, doch nicht nur der rauchige, von Zigaretten und Alkohol gestählte Gesang eines Guido Domingos gibt der Gruppe den zeitgemäß derben Rockanstrich. UNCLE BARD & THE DIRTY BASTARDS sind zu heavy für die Folkies, zu folky für die Rocker. Und dass sie nicht allein für Wein, Weib und Gesang aufspielen, belegt der etwas andere, düster gestimmte Opener ´Hey Men´. Denn für alles andere, etwa ´Back On Your Feet´ oder ´Devils Are All Here´, ist im Laufe der nachfolgenden 45 Minuten noch genügend Zeit.
UNCLE BARD & THE DIRTY BASTARDS spielten als erste Band aus Italien beim „Dublin Irish Festival“ in Dublin, USA, und ebenso vielen anderen Festivals auf diesem Planeten, sowie bereits mit DROPKICK MURPHYS, FLOGGING MOLLY oder THE DUBLINERS. Jetzt spielen sie in jedem Haushalt auf. ´The Men Beyond The Glass´ ist die Eintrittskarte.
(7,5 Punkte)
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