PlattenkritikenPressfrisch

PAULINCHEN BRENNT – Wie Salz (7inch)

~ 2018 (30 Kilo Fieber Records) – Stil: Experimental Noise/Mathcore ~


„Der Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann erzählt nicht zuletzt „Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“, über Paulinchen alleine zu Hause und einem schönen Spielzeug in der Hand, am Ende ist alles verbrannt. Durch diese lehrreiche Geschichte lernen wir auch PAULINCHEN BRENNT kennen, die seit 2014 Geschichten im Bewusstseins-erweitertem Zustand verbreiten. Die neueste 7inch setzt dabei den Schwerpunkt auf Märchen und Mythen. Das auf dem Debüt ´Viele werden satt´ (2015) begonnene Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch setzt sich bei den zwei neuen Kompositionen fort. Sich selbst verortet das Trio nicht verkehrt zwischen Noise, Post Rock und Math-Core sowie nicht unweit der Kollegen von DŸSE und THE HIRSCH EFFEKT.

Der erste Song ´Souzeraine´ verwendet das Märchen von „Der Zwerg Nase“ über die Zubereitung einer Pastete, Souzeraine oder Suzeräne, für den Gast des Königs, dem das Kräutlein Niesmitlust fehlt. Der Noise Rock feiert die Königin der Speisen schreiend ab, ehe am Ende „Nies mit Lust“ skandiert wird. Ein klassisches Jimmy Page-Riff und ein gemeinsamer Chor zeigen sich geschmackssicher als Elemente der Komposition. Dagegen ist ´Wie Salz´ eine Mischung aus Core und Crossover.

Garstig angerührt von Daniel Schmitt (Bass & Gesang), Christian Schmitt (Gitarre) und Richard Seifahrt (Drums), überlassen uns PAULINCHEN BRENNT das „trefflich Spielzeug“ 7inch, und warnen weiterhin vor Brandgefahr. Musste Paulinchen wirklich sterben?

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/paulinchenbrennt/
paulinchenbrennt.de
paulinchenbrennt.bandcamp.com


(Die 7inch ist ab Releasedate über Band/Label für 6€+Porto und digital zum Pay-What-You-Want-Prinzip auf Bandcamp zu erstehen)

(VÖ: 30.11.2018)