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RUTHLESS – They Rise

~ 2015 (Pure Steel) – Stil: US-Metal ~


Schlappe fünfeinhalb Jahre nach ihrem mitreißenden Reunion-Gig beim „Keep It True“-Festival haben es die kalifornischen Hartwurst-Urgesteine RUTHLESS tatsächlich geschafft, einen Nachfolger für ihre Semi-Klassiker ‚Metal Without Mercy‘ von 1984 und ‚Discipline Of Steel‘ (1986) einzuspielen.

‚They Rise‘, produziert von Bill Metoyer (SACRED REICH, TROUBLE, etc.), zelebriert – wie nicht anders zu erwarten – die ganz alte Schule des US-Metal. Simpel gehaltenes Riffing, eingängige, an BLACK SABBATH zu R.J.-Dio-Zeiten angelehnte Songstrukturen, dazu der kraftvolle, im Vergleich zu den Achtzigerjahren weniger raue Bariton von Sammy DeJohn – fertig ist die Mischung, die nicht nur Nostalgikern körperwarm reinlaufen dürfte. Nummern wie die eröffnende Dampframme ‚Defender‘, das stramm marschierende ‚Circle Of Trust‘ oder der EXCITERhafte Raser ‚Frustration‘ sorgen bereits bereits beim ersten Durchlauf für gut durchblutete Nackenmuskeln. Mit ‚Laceration‘, dem doomigen Titeltrack und der balladesken Geezer-Butler-Verbeugung ‚Time Waits‘ werden auch Freunde des getragenen Liedguts bedient. Ziemlich platt ist lediglich das selbstbeweihräuchernde ‚Out Of The Ashes‘ geraten. „We started this 30 years ago – a live we chose to live – with the ups and the downs – this dream will never end – out of the ashes we ride, out of the ashes Ruthless rise“. Puuuh… Schwamm (bzw. Skip) drüber.

Freundlicherweise hat das „Pure Steel“-Label zusätzlich zum neuen Material auch die fünf Songs der ‚Metal Without Mercy‘-EP auf die Scheibe gepackt. Rücksichtslos ist was anderes.

(Gute 7,5 Punkte)