Livehaftig

ETERNAL DIO

18.08.2012 – Bremen, Bluesclub Meisenfrei


Man hätte meinen können, dass dieser Event unter keinem guten Stern stand, denn je näher das Veranstaltungsdatum rückte, desto mehr Absagen – von eigentlich fest eingeplanten Gastsängern – handelten sich die Organisatoren ein: MOB RULES Sänger Klaus Dirks durfte im Studio mit seiner Hauptband nachsitzen und sowohl IRON PRIEST Frontman Timo Behrens als auch Ex-INVADER Urgestein Peter Bekusch mussten krankheitsbedingt die Segel streichen. Des Weiteren war ausgerechnet für den 18.08.2012 der „heißeste Tag des Jahres“ angekündigt worden (noch dazu flog am Nachmittag der in Bremen heimische Club FC Oberneuland in der ersten Runde aus dem DFB Pokal – Werder sollten einen Tag drauf folgen). Na ja, aber trotz all dieser widrigen Umstände ließen sich weder die verbliebenen Musiker, noch die Fans den Spaß an der Sache vermiesen. Mit ca. 200 Zuschauern war die „Meise“ gut gefüllt als ETERNAL DIO (zu Beginn noch ohne Gastsänger) mit ‚Stand Up And Shout‘ den Reigen der unsterblichen Kompositionen um das leider viel zu früh verstorbene Gesangsgenie Ronnie James Dio eröffneten.

Schon bei den ersten Töne war klar, dass Sänger Dirk Stühmer einen guten Tag erwischt hatte, denn er klang einfach phänomenal (und sollte auch von keinem seiner Gäste getoppt werden). Mit ‚Stargazer‘, ‚Die Young‘ und ‚Man On The Silver Mountain‘ (verstärkt durch Rampensau Stefan Kaiser: „EY! Kennt Ihr den ‚MAN‘? Nein, nicht BATMAN! ‚THE MAN ON THE SILVER MOUNTAIN‘!!!“) ließ es die Band ordentlich krachen. Mick Sebastian und Neu-Gitarrist Frederic Drobnjak wechselten sich gekonnt ab und Frederic bewies dem Publikum recht schnell, dass er Torsten Fünfhaus (der ebenfalls im Publikum weilte) spielerisch durchaus ersetzen konnte.

Basser Schorsch poste gekonnt und bildete mit Lennart Medebach (d) die solide Rhythmusfraktion. Mit DYSTOPOLIS Sänger Andi Müller wagten sich ETERNAL DIO an einen Frontmann, der stimmlich rauer aufgestellt ist, als das gehuldigte Idol, aber der mit dem von ihm gesungenen ‚The Last In Line‘ durchaus zu überzeugen wusste. Mit ‚I‘ und ‚All The Fools Sailed Away‘ wurden dann auch noch ein paar Songs rausgekramt, die nicht zwingend zu den ganz großen Hits von R.J.D. zählen, die aber trotzdem prima funktionierten. Sänger Dirk half sich über leichte Textschwierigkeiten zwar mit einem Spickzettel hinweg, aber bei dem Mammutprogramm, das er an dem Abend absolvierte, sei ihm das durchaus gestattet.

HEADBANGERS NIGHTMARE Chanteuse Uschi Hertzberg wurde für ihre Interpretation von ‚Neon Knights‘ zwar abgefeiert, aber ich denke mal, das lag eher an der geilen Komposition als am dem etwas schwachen Gesang. Andreas Gabrielli machte da mit ‚Egypt‘ eine deutlich bessere Figur und Dirk konnte mit grandiosen Versionen von ‚Holy Diver‘ und ‚Children Of The Sea‘ eh nichts verkehrt machen.

Aufgrund der Hitze (die sicher um die 40 Grad betrug) war niemand böse, dass die Band das Konzert für eine ca. 15 minütige Pause unterbrach, um nach dem allgemeinen Luftschnappen mit ‚E 5150‘ behutsam wieder einzusteigen. Bei ‚The Sign Of The Southern Cross‘, ‚Hungry For Heaven‘ und der ‚Angry Machines‘ Ballade ‚This Is Your Life, bei welcher Keyboarder Dennis Scheither richtig zu Geltung kam, gab es wieder einen ständigen Sängerwechsel von DYSTOPOLIS-Andi, über Uschi zu Mr. Gabrielli, der mit dieser ungewöhnlichen Nummer leider viel weniger glänzen konnte als noch zuvor.

Das „Restprogramm“ mit ‚Rainbow In The Dark‘, ‚Heaven And Hell‘, ‚Don’t Talk To Strangers‘, ‚Kill The King‘ (mit geringfügiger Unterstützung des ziemlich angetrunkenen GUN BARREL Sängers Patrick Sühl) und ‚We Rock‘ bestritt dann wieder Marathon-Mann Dirk Stühmer, der sich aber doch zwischenzeitlich noch von Kaiser bei ‚Mob Rules‘ und ‚Long Live Rock ’n‘ Roll‘ (DIE Paradenummer des unvergleichlichen Ex-FINAL PROPHECY Fronters) und Uschi – mit ihrer besten Leistung – bei ‚Sacred Heart‘ abklatschen ließ. Zu der Zugabe/Schlussnummer ‚Stars‘ (von DIOs HEAR’N AID Projekt) fanden sich dann nochmal alle Gäste ein, um gemeinsam das sehr zufriedene Publikum nach dieser herausragenden (und fast dreistündigen) DIO Huldigung zu verabschieden. Ich denke mal, dieser Gig hätte dem kleinen Mann mit der großen Stimme auch sehr gut gefallen und stand zumindest den DIO DISCIPLES in nichts nach.

 

ETERNAL DIO:

Dirk Stühmer – Vocals (ETERNAL REIGN)

Michael „Mick“ Sebastian – Guitar (ETERNAL REIGN)

Frederic Drobnjak – Guitar (THE VAGABONDS)

Dennis Scheither – Keyboards (Ex-ETERNAL REIGN)

Jörg „Schorsch“ Hassel – Bass (ETERNAL REIGN)

Lennart Medebach – Drums (ETERNAL REIGN)

 

Stefan Kaiser – Guest Vocals (Ex-FINAL PROPHECY)

Andreas Müller – Guest Vocals (DYSTOPOLIS)

Andreas Gabrielli – Guest Vocals (Ex-EXPLODER)

Uschi Hertzberg – Guest Vocals (HEADBANGERS NIGHTMARE)

Patrick Sühl – Guest Vocals (GUN BARREL)

 

Setlist:

‚Stand Up And Shout‘ (DIO – ‚Holy Diver‘)

‚Stargazer‘ (RAINBOW – ‚Rising‘)

‚Die Young‘ (BLACK SABBATH – ‚Heaven And Hell‘)

‚Man On The Silver Mountain‘ (RAINBOW – ‚Ritchie Blackmore’s Rainbow‘)

‚The Last In Line‘ (DIO – ‚The Last In Line‘)

‚I‘ (BLACK SABBATH – ‚Dehumanizer‘)

‚All The Fools Sailed Away‘ (DIO – ‚Dream Evil‘)

‚Neon Knights‘ (BLACK SABBATH – ‚Heaven And Hell‘)

‚Egypt (The Chains Are On)‘ (DIO – ‚The Last In Line‘)‘

Holy Diver‘ (DIO – ‚Holy Diver‘)

‚Children Of The Sea‘ (BLACK SABBATH – ‚Heaven And Hell‘)

‚E 5150‘ (BLACK SABBATH – ‚Mob Rules‘)

‚The Sign Of The Southern Cross‘ (BLACK SABBATH – ‚Mob Rules‘)

‚Hungry For Heaven‘ (DIO – ‚Sacred Heart‘)

‚This Is Your Life‘ (DIO – ‚Angry Machines‘)

‚Rainbow In The Dark‘ (DIO – ‚Holy Diver‘)

‚Heaven And Hell‘ (BLACK SABBATH – ‚Heaven And Hell‘)

‚The Mob Rules‘ (BLACK SABBATH – ‚Mob Rules‘)

‚Long Live Rock ’n‘ Roll‘ (RAINBOW – ‚Long Live Rock ‚N‘ Roll‘)

‚Sacred Heart‘ (DIO – ‚Sacred Heart‘)

‚Don’t Talk To Strangers‘ (DIO – ‚Holy Diver‘)

‚Kill The King‘ (RAINBOW – ‚Long Live Rock ‚N‘ Roll‘)

‚We Rock‘ (DIO – ‚The Last In Line‘)

‚Stars‘ (HEAR ‚N AID – ‚Stars‘)