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BIG RED FIRE TRUCK – Trouble In Paradise

~ 2023 (Bird’s Robe Records) – Stil: Hard Rock / Hair Metal ~


Ein langes Synthesizer-Intro erinnert an alte Metal-Zeiten. Fast zwei Minuten gehen sirenenartig vorbei, dann setzt der Titelsong ein. Und es gibt sofort Erinnerungen an die 80er Jahre, wo in Kalifornien die Sonne noch nicht so unbarmherzig wie heute brannte. Bewährte Melodien, eine gewisse verträgliche Härte und viel zum Mitsingen (auch das Video ist nostalgisch angehaucht, Hauptsache: schöne Frauen und viel Posen und eine Geschichte im C-Movie-Format).

BIG RED TRUCK sind aber, obwohl im Titelsong viel davon die Rede ist, nicht vom Sunset Strip, sondern aus Australien. Seit 2016 orientieren sie sich an US-Größen wie VAN HALEN und AEROSMITH. Sie kupfern nicht ab, sind aber sehr inspiriert von diesen Bands und haben ihre Liebe zum 80er Stadion-Rock hier mit sechs Songs (inklusive Intro) umgesetzt. Es gab schon eine EP und Singles, bei denen die Vorliebe von Surfen und Bikini-Models optisch und musikalisch umgesetzt wurden. Gitarrist und Sänger Digby hat diese spaßige Metal-Variante ins Leben gerufen.

´Love Bite´ zeigt schon bei der Auswahl des Titels, dass man gerne genreüblich textet. Und ab geht es, ordentlich hart, aber auch mit Chören zum Mitgrölen. Ein überraschendes Break sorgt für Abwechslung. Es geht auch noch härter. ´Psychotropic Thunder´ hat ein metallisches Riff und startet mit viel Drive. Erinnerungen werden wach, wo die Musik noch wichtiger war als das Image. Und der Song wäre auch als ganz ordentlicher DOKKEN-Titel durchgegangen. Doch, ziemlich unterhaltsam.

Auch die ´Miami Skies´ können an Legenden der 80er Jahre ansetzen, klingt allerdings etwas „ausgelutscht“. Bei ´Hot Summer Nights´ steigt der Klischeefaktor und sinkt die Originalität. Das nervt jetzt ein wenig. Die Band hat allerdings nicht den Fehler gemacht, ein ganzes Album aufzunehmen. Dann wären vielleicht (noch) mehr Längen aufgetreten. Über die fünf Songs (plus Intro) kann der Spaß- und Unterhaltungsfaktor, zumindest bei den ersten drei Songs (plus Intro), aufrechterhalten bleiben.

Klingt nach den 80er Jahren – und Kalifornien. Ja, ja, ob man das braucht, kann jede und jeder für sich entscheiden. Lustig, oder?

(6,75 Punkte)

 

https://www.facebook.com/brftband/


(VÖ: 04.08.2023)