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FOGHAT – Sonic Mojo

~ 2023 (Metalville) – Stil: Hard Rock ~


FOGHAT entstanden 1971 aus den Überresten von SAVOY BROWN. Sie spielten Hard Rock in der klassischen Vierer-Besetzung. Seltsamerweise hatten sie vor allem in den USA Erfolg, was ähnlich hart arbeitenden typisch britischen Bands wie STATUS QUO nie gelang. Besonders ´Foghat Live´ erfreute sich 1977 einer positiven Resonanz. Ich bin ehrlich, ich habe viele Anläufe genommen, aber so richtig begeistert hat mich der hardrockende Boogie Rock der Band nie. Warum auch immer.

Ich bin jetzt aber selbstverständlich objektiv und mit offenen Ohren an die neue Veröffentlichung herangetreten. Und ja, sehr solide, was die Band mit dem ersten Studio-Album seit dem Jahre 2010 vorlegt. Neuer Sänger und Gitarrist ist Scott Holt, nachdem der alte Frontman Dave Peverett schon seit 2000 verstorben ist und auch der zweite Gitarrist Rod Price 2007 das Zeitliche segnete. Gründungs-Schlagzeuger Roger Earl hält die Band zusammen. Auch Charlie Huhn (VICTORY, Ted Nugent, Gary Moore) war mal an Bord.

Nun die 12 Songs von ´Sonic Mojo´ sind sehr solide, gut gespielt und haben den Charme vergangener Zeiten. ´She’s A Little Bit Of Everything´ ist ein guter Einstieg, ´I Don’t Appreciate You´ ist ein Good Time-Rocker, ´Drivin‘ On´ beginnt als Variation vom ´La Grange´ Riff von ZZ TOP und klingt US-amerikanisch. ´How Many More Years´ ist ein melancholischer Halb-Rocker, der an glorreichen 70er Jahre Rock erinnert. Die Gitarren sind sehr gut und der Gesang von Scott Holt mag auch meistens überzeugen. Aber so richtig springt der Funke nicht bei jedem Song wie dem guten ´How Many More Years´ über.

´Song for The Life´ pendelt irgendwo zwischen den STONES und CCR. Ja, das war schon immer mein Problem mit FOGHAT. Mir fehlt bei allem Können die Originalität. ´Wish I’d Been There´ ist Altherren-Rock mit Country-Anleihen. Das bluesige ´Time Slips Away´ am US-Songwriter-Rock orientiert, kann die Scharte wieder einigermaßen ausmerzen. Der Boogie ´Black Days & Blue Nights´ hat ein gutes Riff zu bieten. Die SAVOY BROWN-Abschiedsplatte im Frühjahr hat mir insgesamt besser gefallen. So richtig spannend wird es nicht mehr.

Dank dem jederzeit musikalisch soliden Vortrag und einigen recht starken Songs, ist jedoch ein „gutklassig“ gerade noch zu vertreten.

(knappe 7 Punkte)

 

https://www.facebook.com/Foghat


(VÖ: 10.11.2023)