~ 2023 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~
BLANK MANUSKRIPT bieten seit jeher atemraubende Live-Auftritte. Nachdem sie in den letzten mehr als zehn Jahren vier üppige Studiowerke konzipiert haben und insbesondere zuletzt ausgiebig durch Europa getourt sind, schien die Zeit für ein Live-Dokument nicht passender zu sein.
Aufgenommen haben sie ´A Live Document´ auf dem „Night of the Prog“-Festival an der Loreley, auf dem Festival und Happening „Woodstock Forever“ sowie im Salzburger Kulturzentrum „ARGEkultur“.
Nach diesen 77 Minuten dürfte jeder Hörer so verwirrt und verängstigt sein oder vollkommen hingerissen und überwältig sein, dass sich der Name BLANK MANUSKRIPT in sein Gedächtnis gebrannt haben wird.
Obwohl bei einem Silberling niemand die Show der Österreicher vor Augen hat, bieten sie ein brillantes Spektakel, das mit dem kurzen und feinen ´Fetus´ (aus dem Album ´Krásná Hora´, 2019) im Sinne eines akustischen Vortrags mit äußerst begabten Sängern beginnt. Das sich ohne Unterbrechung anschließende ´Public Enemy´ (aus ´The Waiting Soldier´, 2015) lässt bereits die Tasten und Saiten ordentlich qualmen, besitzt dennoch eine eindringliche Flötendarbietung. Dass die Gruppe kurzerhand vom Jazz zum Blues wechselt, scheint ihr dabei im Blut zu liegen, doch die Höhepunkte gehen nicht aus, sondern stehen erst in voller Größe bevor.
Das 16-minütige ´The Cult Of Birdman´ (aus dem 2008er Debüt ´Tales From An Island – Impressions From Rapa Nui´) und das 12-minütige ´Twilight Peak´ (aus ´Himmelfahrt´, 2020) stehen nunmehr auf dem Programm. Im ersteren Song ist von Prog Rock und Jazz bis Funk samt Saxofon-Solo und PINK FLOYD-Anleihen alles in einem überirdischen Chaos möglich. Das irdische scheint beim zweiteren Lied mit Saxofon und Schlagzeug anzustehen, doch Gitarren, außerordentliche Gesangsabschnitte und Flöten bringen ungewohnt unirdische Töne ans Tageslicht.
Des überragenden Wahnsinns nicht genug, versuchen indes die beiden ´After The War´-Teile (aus dem Debüt) zu beruhigen. Doch die letzten vier Lieder (aus ´Krásná Hora´, 2019) fahren nochmal alles auf: großer Harmoniegesang auf stürmischer ´The Last Journey´, klassische Gitarre und Tasten im mitreißenden ´Silent Departure´, Krieg der Gitarre und des Saxofons im elektronischen Ambiente des 12-minütigen ´Shared Isolation´ sowie trommelnde Holzbläser oder umgekehrt innerhalb des 10-minütigen ´Alone At The Institution´.
Musik kennt keine Grenzen und BLANK MANUSKRIPT erhärten dies bei jedem Live-Auftritt aufs Neue. Spektakulär.
Band:
Peter Baxrainer – Electric Guitar, Classical Guitar, Acoustic Guitar, Recorder, Vocals
Jakob Sigl – Drums, Percussion, Tape, Vocals
Jakob Widerin – Saxophone, Flute, Electric Guitar, Percussion, Vocals
Dominik Wallner – Electric Organ, Electric Piano, Synthesizers, Vocals
Alfons Wohlmuth – Electric Bass, Electric Upright Bass, Flute, Vocals
https://www.facebook.com/BlankManuskript/
https://blankmanuskript.bandcamp.com/album/a-live-document
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