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EDGE OF FOREVER – The Days Of Future Past – The Remasters

~ 2022 (Frontiers Music) – Stil: Melodic Hard Rock ~


Die ersten drei Alben ´Feed The Fire´ (2004), ´Let The Demon Rock’n’Roll´ (2005) und ´Another Paradise´ (2009) der italienischen Hard Rock Band wurden remastered und als 3er CD mit jeweils einem Bonustrack veröffentlicht. EDGE OF FOREVER spielen melodischen Hard Rock mit ordentlichen Riffs und genreüblichen Vocals. Gitarren und Keyboards sind oft gleichberechtigt, aber glücklicherweise bauen viele der Songs auf ordentlichen Riffs auf.

Keyboarder Alessandro Del Vecchio, der auch Produzent und Studiobesitzer ist, und Drummer Francesco Jovino sind die Konstanten über die drei Alben, bei den Gitarren und dem Bass gab es nach den ersten beiden Alben einen deutlichen Schnitt. Auch ex-AXE-Sänger Bob Harris verließ die Band nach den ersten beiden Alben. Nachdem die letzten beiden Alben nach der Wiedervereinigung der Band 2016 bei „Frontiers“ veröffentlicht wurden, hat man sich entschlossen, den Backkatalog remastered in diesem Set neu aufzulegen.

Das erste Album ´Feed The Fire´ mit 12 Songs gefällt mir aufgrund seiner Fokussierung auf gute Melodien und einer gelungenen Mischung aus Härte und Gefühl sehr gut. Songs wie ´Birth Of The Sun´ können auch vom Songwriting überzeugen. Bei ´Prisoner´ ist Jeff Scott Soto zu Gast. Der Sound ist insgesamt voluminös und klar. Bei ´Mother Of Darkness´ und ´The Road We Walked On´ geht es dann mit über sieben bzw. sechs Minuten Spielzeit in den progressiven Bereich bzw. beim zweiten ins Balladeske. Auch da fühlen sich EDGE OF FOREVER hörbar wohl, die Keyboards sind hier noch stärker vertreten. Auch das speedige ´Bloodsucker´ kann überzeugen. ´Gates Of Hell´ bewirkt Assoziationen zu anderen Bands, ist aber ziemlich stark. ´I Won’t Be A Fool No More´ wäre auch als kommerzieller RAINBOW-Song der Spätphase durchgegangen. Wie so oft bei den „Frontiers“-Veröffentlichungen gibt es in der B-Note „Originalität“ einige Abstriche.

´Let The Demon Rock’n’Roll´ ist ähnlich gelagert wie das Debüt und startet mit ´The Machine´ ambitioniert. Insgesamt sind die Songs aus meiner Sicht auf dem gleichen Niveau wie beim Debüt, es schleichen sich ein paar Längen ein. Der Titelsong kommt mit einem guten, mächtigen Riff, auch ´Feel Like Burning´ startet mit Ritchie Blackmore-Riff sehr ordentlich und kann überzeugen. ´A Deep Emotion´ und ´In My Eyes´ sind eher dröges Balladenfutter. Produktion und Sound sind wieder ziemlich tadellos, für die Originalitäts-Note gilt das gleiche wie bei ´Feed The Fire´.

´Another Paradise´, vier Jahre später veröffentlicht, startet mit ´Distant Voices´ gleich eher kommerziell, wenn auch recht ordentlich. Das Schema ist immer etwas ähnlich. Hartes Riff zu Beginn und dann doch schnell eine ordentliche Ladung Melodie, die dann die Gitarrenarbeit in den Hintergrund drängt, so auch beim Titelsong oder ´My Revenge´. Insgesamt gefällt mir diese dritte Veröffentlichung eher ein bisschen weniger, mir sind die voluminösen Chöre etwas zu stark vertreten, auch der zwar ähnliche Gesang von Alessandro ist schwächer als der von Bob Harris. Auch das Irene Cara Flashdance Cover ´What A Feeling´ hätte ich jetzt wirklich nicht gebraucht.

Wertung: ´Feed The Fire´: 7 Punkte; ´Let The Demon Rock’n’Roll´: 6,75 Punkte, ´Another Paradise´: 6,25 Punkte