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AEON ZEN – Transversal

~ 2021 (Layered Reality Productions/Just For Kicks) – Stil: Progressive Metal ~


Zum Abschied noch einmal erhöhten Puls … ein Lied, um euch zu knechten.

Es soll laut Mastermind Rich Gray (ANNIHILATOR) das Letzte dieser Ausnahmecombo sein – dafür in zehn Parts untergliedert auf SLAYER-Klassiker-Albenlänge von 30 Minuten. Dafür jedoch komplett befreit von jeglichen zähen Sehnen und überflüssigem Fett konzentrieren sich AEON ZEN bei ihrem Feinschmeckerfilet auf den Song selbst und die Harmonien der mannigfaltigen Ideen und Themen, womit andere Gruppen dieser Sparte eine Stunde gefrickelt hätten.

Believe what I say
Though I know
It can’t be explained
It must be shown
Through your eyes
Found our fire
And now we’ve got to go it all alone

Was sind wir zuletzt schon durch ausgefeiltesten Progmetal (WITHERFALL, TERRA ODIUM), famose Konzeptalben (AMON SETHIS, TDW – Tom de Wit half hier übrigens auch bei Chören und Artwork) und auch leider finale Goodbye-Werke (FATES WARNING, OLD MAN WIZARD) verwöhnt worden.

AEON ZEN – über die ihr hier noch einmal euer Grundwissen aufpolieren könnt – reihen sich mit ´Transversal´ ein letztes Mal in alle drei Kategorien ein und zünden ein Feuerwerk der großen Gefühle mit Unterstützung alter Wegbegleiter und anderen Gästen, bei welchem flammende Anhänger von FLAMING ROW, SYMPHONY X und THRESHOLD nicht wegschauen bzw. weghören können.

And in this moment
You feel alive
They make it worth this
Night after night

 

Insbesondere an letztere dürften viele von euch dabei mehrfach denken, wenn die kraftvolle Stimme von Andi Kravljaca (auch NIBIRU ORDEAL) selige Zeiten mit unserem unvergessenen Andrew „Mac“ McDermott (R.I.P.) inklusive der Melodieführung plus Backings aufleben lässt. Lyrisch geht es um Liebe… die Liebe und Hingabe über all‘ die Jahre zur Musik und das, was in gleichem Masse von Fanseite her zurückkam.

All the voices who sang our words
Speaking languages I’d never heard
I know what it’s like to sing in the rain
And feel so welcome, just to leave again
Conversations with strangers in the dark
All the nations whose people left a mark
Every drive, every flight and every door
Just to hear your voice once more

Einzelne Parts dieses wunderschön arrangierten Longtracks – dessen Entstehungsgeschichte schon zu den Anfängen der als Richs Soloprojekt gestarteten Band reicht und letztendlich aus der Schatztruhe zur endgültigen Veredelung geborgen wurde – lassen sich unmöglich herausheben, es sei denn, man hat partout keine Geduld, will direkt von 0 auf 100 und steigt direkt mit dem SYMPHONY X-Lehrstück ´VII – Purgatory Rechristened´ ein. AEON ZEN zeigen sich tatsächlich in allen Belangen auf der absoluten Höhe ihres Schaffens und liefern ein Wechselbad der Gefühle, das sich heißer und aufregender entwickelt als der Gang in die finnische Sauna mit allen jemals dagewesenen Bondgirls gleichzeitig.

Give them your creations
Watch the fire come back to you
The joy of sheer elation
We are one with all of you

Deshalb halte ich mich ungewohnt kurz zu diesem kurzweiligen, alle Register von Emotionen, fetten Chören, Dynamik aus ruhigen Parts und Heavyness und instrumentalen Freuden ziehenden Überwerkes, bedanke mich bei AEON ZEN für sechs fantastische Platten, die mein Leben weiterhin bereichern werden und gebe uneingeschränkte Kaufempfehlung bis hin zum undiskutierbaren Einsatzbefehl für meinen Progmetallerschwarm. Auf zur letzten Runde… und farewell, AEON ZEN…

It finally comes
A chance to live a dream
But you’ll find out
Nothing’s ever as it seems
Will you remember me?

 

www.aeonzen.com
www.facebook.com/aeonzen

Mit ´Transversal´ verabschieden sich in dieser Kombination:

Rich Gray – elektrische & akustische Gitarre, Bass, Keyboards, Gesang
Andi Kravljaca – Leadvocals
Alistair Bell – Leadgitarre
Steve Burton – Schlagzeug