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AVANTASIA – Moonglow

~ 2019 (Nuclear Blast) – Stil: Metal ~


Was darf vom siebten Werk des Side-Projects von EDGUY-Sänger Tobias Sammet, von AVANTASIA, erwartet werden, das mehr und mehr zum Hauptobjekt der metallischen Mainstream-Begierde geworden ist? Ein weiteres sinfonisches Mammutwerk, unter der Beteiligung einer famosen und wohlbekannten Künstlerriege!

Was erwartet der nietenbespickte Metaller? Wie bei jeder Combo, dass sie die Musik spielt, für die sie ursprünglich stand. Schuster, bleib deinen Stahlkappen-Stiefeln treu. Aber natürlich geht kein Künstler zur seinen Ursprüngen zurück, niemand will sich zurückentwickeln. Folglich muss der, der eine Metal-Oper aus der Speed- und Power Metal-Abteilung, in Anlehnung an HELLOWEEN und GAMMA RAY, erwartet, weiterhin Abstinenzler sein.

 

 

Tobias Sammet´s AVANTASIA bieten auf über einer Stunde Spielzeit abermals das volle Programm: das zehnminütige Epos ´Ghost In The Moon´á la Jim Steinman-Meat Loaf zur Eröffnung sowie die MAIDEN/RAINBOW-Opulenz ´The Raven Child´ mit Jørn Lande (MASTERPLAN, ARK) und Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), eine harte Metal-Nummer namens ´Book Of Shallows´, die ihre böse Seite etwas zu zackig-modern mit Mille Petrozza (KREATOR), Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) sowie Lande und Kürsch präsentiert, ein mäßig nach der Hauptband von Atkins klingendes ´Starlight´, sowie mit ´Lavender´ eines nach Bob Catleys MAGNUM; die Mond-Nummer mit Candice Night (BLACKMORE’S NIGHT) sowie die Klavier-Komposition ´Invincible´ und den pompösen Heavy Rock ´Alchemy´ mit Geoff Tate (ex-QUEENSRŸCHE) samt monotonen Gitarren, die ´Piper At The Gates Of Dawn´ in typischer Sammet-Art und Weise, ohne Emily spielend, aber mit Atkins, Lande, Tate, Catley und Eric Martin (MR. BIG), sowie ein mit dem unvergleichlichen Michael Kiske (HELLOWEEN) rasant aufspielendes ´Requiem For A Dream´ – und als Bonus die verzichtbare Michael Sembello-Coverversion ´Maniac´, als Erinnerung an den Film „Flashdance“.

(8 Punkte)


(VÖ: 1.2.2018)