~ 2015 (Nature Studios) – Stil: Rock ~
Nicht zu verwechseln mit den Amerikanern aus Cleveland, Ohio, oder den Spaniern, unternehmen die Bamberger AMON RA mit ihrem großartigen amerikanischen Sänger Scott Balaban aktuell einen zweiten Anlauf. Da dieses abrupte Ende um die Jahrtausendwende, direkt nach einer Tour mit SAGA und einer über zwölfjährigen Bandgeschichte, nicht endgültig bis in alle Ewigkeit Bestand haben sollte, haben die drei verbliebenen Bandmitglieder im Studio von Drummer Lothar Hermann neue und ehemals für das zweite Album vorgesehene Songs in ein brandneues sowie passend betiteltes Album ´We Never Said Good-Bye´ münden lassen.
Immerhin sind über 17 Jahre vergangen, seit AMON RA mit ihrem Debütalbum (´Precarious Balance´, 1998) erste Fußabdrücke in der Szene hinterließen. Und wie zuletzt GANDALF´S FIST sollten auch AMON RA zumindest den Underground mit ihrer als „Storytelling Rock“ bezeichneten Musik begeistern. Denn diese entpuppt sich als Rockmusik, die sich gerne gehörige Schlenker in progressive oder gar unausgetretene Pfade gönnt und vordergründig für Verehrer von ROUGH SILK, VANDEN PLAS, ROYAL HUNT, SAGA und EVERON zu gourmieren sein sollte.
Mit so krachenden Songs wie ´Master Of Strings´, der sich einen prog-metallischen Atmo-Abschnitt gönnt, oder dem geschmackvoll melodischen Longtrack ´Time Will Come To Your Rescue´ spielen sie sich schnell ins Herz der Hörer. Setzen obendrauf feinsten sowie großartigen Melodic Prog (´Where When And Why´ und ´The Great Metronome´), hitverdächtiges (´The Long Dark Road´) und wirklich dramatisches Material (´Until The Morning Comes´), das sich gerne vom Klavier begleiten lässt. Sie runden schließlich das Album mit dem mexikanischen Banditen-Western-Spaß ´Tango Mortale´ sowie dem nachdenklichen Song ´Should Have Known Better´ für die Momente frühmorgens an der Bar ab und zeigen im Instrumental ´Karma Machine´ die Prog Metal-Harke.
(Vielgestaltige 8 Punkte)
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