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CROWBAR – Black Symmetry

~ 2014 (Century Media) – Stil: Sludge Metal ~


Marmor, Stein und Brecheisen! 25 Jahre nach ihrem Albumdebüt ‚Obedience Thru Suffering‘ verpassen uns CROWBAR auf ihrem zehnten Langdreher ‚Black Symmetry‘ nicht nur den gewohnten Hieb auf den Solarplexus, sondern überraschen mit einer gehörigen Portion Feingefühl.

„Wir haben das ganze Spektrum genommen und es etwas ausgeweitet“, beschreibt Szene-Unikum Kirk Windstein die Herangehensweise ans neue Werk. „Wenn es dunkel ist, dann ist es richtig düster, wenn es schnell ist, dann ist es der schnellste Song, den wir je geschrieben haben.“

Treffende Worte des sympathisch-quadratischen Gitarristen und Sängers. So abwechslungsreich wie auf ‚Black Symmetry‘ haben sich CROWBAR in der Tat noch nie präsentiert. ‚Walk With Knowledge Wisely‘ tritt mit einem fiesen Midtempo-Riff die Eingangstür ein, “Our Will Cannot Be Broken”, schreit Windstein mit graubärtiger Inbrunst, Überleitung zum ruhigen Refrain, stilvolle Doppel-Leads – und hintenraus die große Bremsaktion. Ein akkustisches Vergnügen, wie CROWBAR die Groove-Dampflok zum Stehen bringen. Bei ‚Symmetry in White‘ und ‚Reflection Of Deceit‘ gestatten uns die Mannen aus New Orleans tiefe Blicke in ihre sumpfigen Seelen, bei ‚Ageless Decay‘ und ‚Symbolic Suicide‘ wird die CARNIVORE / PIST ON – Gemeinde vor Freude im Dreieck springen. Überaus gelungen sind Windstein & Co. auch die TROUBLE-Verbeugung ‚Teach The Blind To See‘, das von Cleangitarren getragene ‚Amaranthine‘ oder ‚The Piety Of Self-Loathing‘, die instrumentale Schlussnummer, mit der CROWBAR eindrucksvoll letzte Grobmotoriker-Vorurteile widerlegen.

Zwölf Songs, keine Dutzendware. Auch für (Noch)-Nicht-Fans ist Reinhören hier Pflicht.

(8 Punkte)