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PETER GEE – The Girl In The Cornfield

2025 (White Knight Records/Just For Kicks Music) - Stil: Prog Rock

Peter Gee, Bassist von PENDRAGON und ein echtes Musik-Original, bringt uns mit seinem neuen Soloalbum ´The Girl In The Cornfield´ wieder zum Staunen. Es ist mittlerweile schon das achte Solo-Album unter seinem Namen. Und wieder einmal kann er uns mit seinen Ideen überraschen.

Das Album wartet mit insgesamt fünfzehn Stücken auf, wobei einige davon bis in das Jahr 2010 zurückreichen. Somit spannt Peter mit seiner Musik einen riesigen Bogen, der sogar erfahrene Prog-Fans kurz aus dem Gleichgewicht bringen kann. Er mischt Gospel-Klänge, Art Rock, Grunge und sogar ein bisschen Samba. Die Songs verstecken zahlreiche Schätze und warten darauf, beim entspannten Hören mit guten Kopfhörern und einem Glas Rotwein erobert zu werden.

Peter selbst sagt, dass es sich nicht um ein Konzeptalbum handelt, aber wer die Emotionen in den Songs hört, wird bestimmt eine Verbindung zwischen ihnen fühlen. Denn Emotionen werfen auch die Highlights wie ´Embrace´ und ´Water Of Life´ auf. Ersteres ist ein beeindruckendes Instrumentalstück, das dem Gitarristen Andy Latimer von CAMEL gewidmet ist. Dabei wird garantiert jeder Hörer irgendeine Regung oder Emotion zeigen. Zweiteres ist eine Mischung aus Prog und Gospel, hat so leichte, beschwingte Chöre und eine Botschaft, die sogar einen agnostischen Prog-Fan berührt.

Rundherum finden wir rockige Tracks wie ´End Of Days´, das einem die Grunge-Elemente präsentiert, oder ´Racing Cars´, das gewissermaßen von der Formel 1 inspiriert ist. Die Gitarren sind druckvoll, der Bass donnert, und die Drums – eingespielt von Steve Christey von JADIS – bringen eine perfekte Mischung aus Stadion-Sound und sakralem Gefühl. Unterstützung bekommt Peter Gee – Gitarre, Bass, Klavier, Keyboards und Percussion – ohnehin von talentierten Gästen wie Steve Thorne am Gesang oder Sally Minnear, die Tochter von Kerry Minnear von GENTLE GIANT, und natürlich Steve Christey. Das Zusammenspiel klingt ziemlich gut und ist trotz der Aufnahmen im heimischen Studio richtig lebendig.

Aber nicht alle Kompositionen glänzen. ´Carnival´ klingt, als hätte sich Samba im Synthpop bei sengender Hitze verirrt. Und der Song ´Christmas Night´ startet ein wenig früh im Jahr und ist zudem etwas schleppend, gewinnt aber im zweiten Teil an weihnachtlichem Flair.

Und das Cover stammt von Simon Williams, dem Künstler, der auch für PENDRAGON arbeitet, und es erinnert bei dem Titel natürlich an ´Ein Bett im Kornfeld´. Und immer wieder gibt es Überraschungen. Und immer wieder versucht Peter Gee, dafür den richtigen musikalischen Rahmen zu schaffen, auch wenn nicht alles perfekt ist.

(7 Punkte)

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http://petergee.net/

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