~ 1964/2014 (Analogue Productions) – Stil: Easy Listening ~
Der US-amerikanische Künstler Dean Martin, eigentlich Dino Crocetti und italienischer Abstammung, war der geborene Entertainer. Erst wurde er mit dem Komiker Jerry Lewis berühmt („Martin & Lewis“), später zum bestdotierten Entertainer der Welt („Dean Martin Show“).
Als Schauspieler war er in über 50 Spielfilmen zu sehen („Rio Bravo“, „Ocean’s 11“, „The Sons of Katie Elder“) und als Sänger trat er mit seinen Welthits (´Memories Are Made Of This´ und ´Everybody Loves Somebody´) bis ins hohe Alter in Las Vegas auf.
Dabei übertrafen sich die Plattenfirmen besonders in der ersten Hälfte der Sechzigerjahre mit sensationellen Plattentiteln und Zusammenstellungen: im Jahre 1962 mit ´Dino: Italian Love Songs´, ´French Style´ und ´Dino Latino´ sowie im Jahre 1963 mit ´Dean „Tex“ Martin: Country Style´ und ´Dean „Tex“ Martin Rides Again´.
1964 ließ sich Dean Martin von Jimmy Bowen ein Studioalbum unter dem Titel ´Dream With Dean´ produzieren. Seine Stimme wurde dabei von Barney Kessel (Gitarre), Red Mitchell (Bass), Ken Lane (Klavier) und Irv Cottler (Schlagzeug) begleitet, allesamt erfahrene Studiomusiker von der Westküste.
Aufgrund der Neuauflage durch „Analogue Productions“ und einer vom Original-Analogband durch Ryan Smith remasterten 45 RPM-Version von „Quality Record Pressings“ wähnt sich der Hörer oder besonders in diesem Falle die Hörerin direkt in den Armen Dean Martins und in dessen Kaminzimmer. Das wundervoll glänzende Deluxe-Gatefold-Cover, samt seiner laminierten „Tip-On“-Hülle, lenkt mit den beiden großformatigen Bildern von Dean Martin vielleicht nur von der eigentlichen Musik dieses Konzeptalbums ab.
Denn ´Dream With Dean´ stellt den US-amerikanischen Sänger in den Mittelpunkt und sein Gesang erfährt nur eine spärliche Unterstützung von instrumentaler Seite. Dean Martin kann besonders in dieser Neuauflage belegen, welch hervorragender Sänger er ist. Dass die Stimmung durchgehend für liebliche Zweisamkeiten vor dem Kamin sorgen mag, verhindert allerdings nicht die Beurteilung dieser perfekten Darbietung.
Ein fantastisches Remaster und ein gewohnt außerordentlich leises Vinyl, ein Dean Martin in Hochform und eine natürliche Produktion in nunmehr zu hörendem Echtklang machen ´Dream With Dean´ zu einem Muss. Einmal mit Dean Martin alleine in einem Raum zu verweilen ist mit dieser Vinyl-Auflage möglich.
Late Night und Chillout Lounge oder pure Romantik samt Fell in heimeliger Atmosphäre – und gefühlsbetonte Menschen schmelzen bereits bei dem Jazz- und Pop-Standard ´I’m Confessin’ (That I Love You)´ zu Beginn der ersten Vinyl-Scheibe dahin. Zum gemeinsamen Dahinschlendern eignet sich hingegen ´I’ll Buy That Dream´, derweil der Fachmann in Folge die Komposition ´Fools Rush In´ nicht mehr in den Versionen von Rick Nelson, Stan Getz oder Frank Sinatra favorisiert.
Zur Sternenschau bei Nacht kommt ´If You Were The Only Girl´ ins Spiel, vertraut aus der Musikrevue „The Bing Boys Are Here“, sowie das weltbekannte ´Blue Moon´ von Richard Rodgers/Lorenz Hart und selbstverständlich die zurückhaltend instrumentierte Version von ´Everybody Love Somebody´, wobei erst die orchestrierte Version für Dean Martin im selben Jahr zum Welterfolg wurde.
Immer noch nicht weggeschmolzen, liebkost zu Beginn der zweiten Vinyl-Scheibe ´I Don’t Know Why (I Just Do)´, ein seit 1931 immer wieder populäres Lied, die Ohren. Zu ersten Berührungen kommt es bei ´Hands Across The Table´ und zu ersten Liebkosungen bei ´“Gimmie” A Little Kiss´. Kein Geld dieser Welt kann jedoch solch ein Lächeln auf die Lippen zaubern, das der King of Cool für ein ´Smile´ aufsetzt und obendrein beginnt, ein seit 1912 bekanntes ´My Melancholy Baby´ anzuhimmeln. Zu guter Letzt bleibt ihm nur noch eine Option, einen seit 1919 gefeierten Jazz-Standard, ein ´Baby Won’t You Please Come Home´ anzustimmen.
Weltklasse.
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