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GLASS HAMMER – Arise

~ 2023 (Sound Resources/Just For Kicks Music) – Stil: Prog/Space Rock ~


Steve Babb und seine Progressive Rocker GLASS HAMMER sind mit ihrem einundzwanzigsten Studioalbum bereit, den Weltraum zu erobern. Genauer gesagt schicken besonders ehrgeizige Wissenschaftler einen Androiden auf die Suche nach den Geheimnissen des Universums. Diese Reise durch das All zeichnet das Konzeptalbum ´Arise´ nach. Vielleicht erobern GLASS HAMMER mit diesem sogar alle für Musik empfänglichen Erdenbewohner.

Denn wieder einmal überraschen GLASS HAMMER mit ihren musikalischen Ausführungen, sie peitschen ihren Progressive Rock innerhalb dieses Spektakels in den Space Rock und zurück. Zudem nehmen sie einige Ausfahrten, die sie im Psychedelic und Heavy Rock, im Hardrock und wieder im Doom Metal ankommen lassen.

Neben Mastermind Steve Babb (Keyboards, Gesang, Bass, Gitarren, Percussions) sind abermalig Sängerin Hannah Pyror, Gitarrist Reese Boyd und Schlagzeuger Randall Williams an Bord. Mitbegründer Fred Schendel spielt diesmal nur auf einem Song Gitarre.

Der Zuhörer schaut dabei mit großen Augen ganz erstaunt auf die Musik als auch den Androiden des Weltraumforschungsschiffs „Deadalus“ aus der Android-Forschungsinitiative für Weltraumforschung A.S.T.R.A. (Advanced Space Technology and Research Agency).

 

 

´Wolf 359´ marschiert sofort und unaufhaltsam durch Raum und Zeit. Diesen pompösen Auftritt begleitet die klare und samtene Stimme von Hannah Pryor unter der schweren Last, unter Gottes Augen zu wandeln. Mit verzerrter Stimme singt Steve Babb ´Arion (18 Delphini b)´, ehe Hannah Pryor im Refrain der Hardrock-Komposition übernimmt. Selbst das balladeske ´Lost´ wird durch ihre Stimme verzaubert.

Es schließt sich umgehend eine heavy und psychedelische Note mit ´Rift At WASP-12´ an. Der Space Rock ist zwar im Begriff, die Überhand zu gewinnen, doch das Salz des Doom bleibt im sich anschließenden ´Proxima Centauri B´ niemandem verborgen.

Langsam baut sich ´Arise´ über die Dauer von elf Minuten auf. Die finale Explosion erfolgt jedoch innerhalb der instrumentalen sechzehn Minuten von ´The Return Of Deadalus´, eine geistreich improvisierte Komposition zu den Themen Prog und Rock, Blues und Psych.

Dieses Konzept mit Knalleffekt scheint scheinbar mühelos die vorangegangene Sword & Sorcery-Trilogie „Skallagrim“ in den Schatten zu stellen. ´Arise´ führt GLASS HAMMER geradewegs auf den Mount Everest ihres Schaffens. Konzeptioneller, dunkler und metallischer wird es im Progressive Rock des Jahres 2023 nicht mehr.

(8,5 Punkte)

 

https://glasshammer.bandcamp.com/album/arise
https://www.facebook.com/glasshammerband/


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