PlattenkritikenPressfrisch

LETHAL STEEL – Legion Of The Night

~ 2016 (High Roller) – Stil: Heavy Metal ~


Noch eine Nachwuchs-Traditionsmetallband aus skandinavischen Gefilden? Jap – und zwar eine sehr gute! LETHAL STEEL aus Stockholm hatten sich mit ihrem 2012er-Demo bereits einen guten Namen im Underground erspielt. Nun feuert sich das Quintett mit seiner ersten Langspielplatte direkt in die Spitzengruppe der Neuen Echtheit. ‚Legion Of The Night‘ bietet in seinen acht Songs und 36einhalb Minuten alles, was Keep it-True-Gängern und solchen, die es werden wollen, umgehend heiße Herzen und trockene Kehlen bescheren wird. Gekonnt knackig produziert von ENFORCER-Fronter Olof Wikstrand gibt’s acht Mal ungepanschten Metal mit den erlesenen Zutaten solcher Edelbrenner wie HEAVY LOAD, MERCYFUL FATE, IRON MAIDEN und ADX auf den verwöhnten Docht. Und zwar ohne einer der genannten Legenden allzu sehr zu huldigen.

LETHAL STEEL verstehen es ähnlich wie ihre Landsmänner von BLACK TRIP ausgezeichnet, eingängige, niemals zu simple Songs zu schreiben, die sich eben nicht in Windeseile abnutzen. Vom anmutigen Schreiten bis zum gestreckten Galopp werden auf ‚Legion Of The Night‘ sämtliche Gangarten durchexerziert, die Refrains sind durch die Bank sauber ausgearbeitet, was altenglische Hymnen wie das eröffnende ‚Sirius‘ oder Denner/Shermann-inspiriertes (‚Night Of The Witch‘) zur reinen Ohrenfreude macht. Da auch Sänger Viktor Gustafsson mit seinem bisweilen an Paul Stanley erinnernden Organ überzeugen kann, gibt es keinen triftigen Grund, diese heiße Scheibe in den (Online)-Shops erkalten zu lassen. Bis bald in Königshofen, Würzburg und/oder Brande-Hörnerkirchen!

(dicke 8 Eier)