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RUFF JUSTICE – No Justice No Peace

~ 1995/2023 (Arkeyn Steel Records) – Stil: Heavy Metal ~


RUFF JUSTICE aus Dallas, Texas, USA, sollten grundsätzlich nicht mit der gleichnamigen Formation aus Renton, Washington, sowie den Gruppen unter der Firmierung ROUGH JUSTICE verwechselt werden. Die texanischen Jungs können jedoch nicht auf viele aktive Jahre zurückblicken, nur von 1992 bis 1996 pochte ihr Herz äußerst heftig für US-amerikanischen Metal. Immerhin wagten sie in diesem Jahrhundert einen weiteren Anlauf.

1993 veröffentlichten RUFF JUSTICE ihr Debüt ´Wings Of Desire´ und 1995 den Nachfolger ´No Justice No Peace´. Da von ihrem zweiten Album nur 200 CDs and 100 Kassetten produziert wurden, nehmen sich derzeit „Arkeyn Steel Records“ der Formation an und veröffentlichen ´No Justice No Peace´ mit reichlich Bonusmaterial.

Einerseits enthält dieser wichtige Rerelease zusätzlich die hörbare Live-Version des superben Songs ´Free At Last´, der eigentlich auf ihrem geplanten dritten Album ´The Awakening´ hätte stehen sollen, und andererseits die beiden Demo-„Propaganda Sessions“ aus den Jahren 2014 und 2015 im Rahmen ihrer Wiedervereinigung, die auf einem ebenfalls nie herausgebrachten Album mit dem Titel ´Propaganda´ landen sollten.

 

 

Alle Lieder wurden von Kostas Scandalis in den „Infinity Studios“ von Thessaloniki remastered. Gleichwohl ist ´No Justice No Peace´ sein Alter anzuhören. Von Interesse ist das Werk jedoch unbedingt für geübten US Metal-Hörer der Favoriten HITTMAN, LEATHERWOLF und LETHAL, LILLIAN AXE und FIFTH ANGEL.

Songs wie ´Trouble In Paradise´ besitzen alles, was anständiger US Metal mit einem melodischen Anstrich benötigt. ´Sanctuary´ hat wunderbare Gitarrenläufe und natürlich gleichzeitig Phasen mit hoch gesungener Stimme, gerne in ´Hold On´ auch mehrstimmig.

Selbst an eine Ballade wie ´Carry On´ haben RUFF JUSTICE gedacht. Denn sie haben Mitte der Neunzigerjahre für diese Scheibe mit ´City In Flames´ und ´Veil Of Oppression´ oder dem Titeltrack durchgehend starkes Songmaterial aufgenommen.

Obwohl die Bonus-Lieder der „Propaganda Sessions 2014“ mit tiefergestimmten Gitarren dem Zeitgeist hinterherrennen, erfreuen RUFF JUSTICE weiterhin mit melodischen Refrains. Die Kompositionen aus den „Propaganda Sessions 2015“ und die eine aus dem „Propaganda Demo 2010“ begeistern hingegen vom Fleck weg.

(8,5 Punkte)

 

https://www.facebook.com/RuffJusticeOfficial/


(VÖ: 25.08.2023)