~ 2023 (BMG Rights) – Stil: Motörhead / Rock’n’Roll ~
„Guten Abend – Bonsoir – Buongiorno“ – Lemmy zeigt sich zu Beginn sehr multilingual. Aber statt „A little bit Jazz“ gibt es natürlich: „We are MOTÖRHEAD and we play Rock’n’Roll“. Bei dem 2007 live beim „Montreux Jazz Festival“ aufgenommenen Doppel-Album gelingt ein guter Einstieg mit ´Snaggletooth´ und dem folgenden Klassiker ´Stay Clean´ zu einem kraftvollen Sound.
Natürlich stellt sich hier sofort zum wiederholten Male die Frage: Wie viele MOTÖRHEAD-Live-Alben braucht ein durchschnittlicher MOTÖRHEAD-Enthusiast wie ich? Nun, wenn das Ergebnis so hart und spielfreudig wie auf dem ehrwürdigen „Montreux Festival“ ausfällt, viele oder besser immer mehr.
Am 7. Juli 2007 durften die Krachmacher von MOTÖRHEAD in das legendäre Auditorium „Stravinski“. Zwar waren auch schon härtere Bands wie ZZ TOP oder DEEP PURPLE auf dem Festival, aber MOTÖRHEAD waren doch noch einmal eine dreckige Schippe zusätzlich für Montreux.
Bei dem Doppelalbum kommt eine sehr gute Mischung von alten Klassikern wie ´Iron Fist´ oder ´Metropolis´ zum Einsatz. Aber auch spätere starke Songs wie ´Killers´ oder ´Sacrifice´ mit Riesenschlagzeug-Leistung von Mikkey Dee. Dazu Überraschendes wie ´Rosalie´ von Bob Seger geschrieben, aber hier natürlich in der Version von THIN LIZZY mit einer Widmung von Lemmy an den viel zu früh verstorbenen Freund Philip Lynott. „This is for Phil. Live forever motherfucker“. Das ist schon das Maß höchster Zuneigung von Lemmy für unseren geliebten legendären Iren.
Auch ´I Got Mine´ vom großartigen ´Another Perfect Day´ Album mit Brian Robertson wird eher selten gespielt. Und wenn Lemmy Songs von diesem Album spielt, dass er eigentlich sehr schätzt, kommen ja manchmal Ansagen wie: „Wir haben fünf Stück von diesem Album verkauft und alle gingen an Brians Familie.“
Mit dem ´Whorehouse Blues´ gibt es keinen Jazz, aber akustischen Blues, sehr überzeugend, auch gerade von Phil Campbell an der Gitarre. Auch ´Going To Brazil´ ist nicht so oft im Programm und kommt hier zum Zuge.
Klar, manche Songs wie ´Overkill´ oder ´Ace Of Spades´ sind auf jedem Live-Album und man bekommt gefühlt die 43. Liveversion. Insgesamt ist ´Live At Montreux Jazz Festival ’07´ aber 100% Motörhead live und pur. Eine Band in starker Form. Da muss man einfach zuschlagen.
(Ohne Wertung)
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