~ 2022 (Kscope/Edel) – Stil: Pop ~
ENVY OF NONE sind absolut hörenswert. Ob dieses neue Projekt mit seinem selbstbetitelten Debüt allerdings vermag, individuell einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wird nur die unaufhörlich verrinnende Zeit beantworten können. Eines ist zumindest bereits bei Erscheinen unstrittig, ´Envy Of None´ ist weder revolutionär noch kann die Musik aus der aktuellen Veröffentlichungsflut hervorstechen.
Auf jeden Fall sind ENVY OF NONE das erste Projekt, bei dem Gitarrist Alex Lifeson nach dem Ableben von RUSH zu hören ist. Allerdings ist sein Gitarrenspiel innerhalb der elf Kompositionen nicht in dem bekannten Sinne und Maße herauszuhören. Die Musik ist ohnehin elektronischer und alternativer ausgerichtet. Dennoch kann bereits die Bandzusammensetzung das Herz eines Rock-Hörers höher schlagen lassen, weil neben Alex Lifeson auch Bassist und CONEY HATCH-Gründer Andy Curran sowie Produzent und Toningenieur Alfio Annibalini bei ENVY OF NONE zugegen sind.
Das vermeintlich wichtigste Bandmitglied ist fraglos Sängerin Maiah Wynne, die mit ihrer Stimme dem federleichten Pop und Synthesizer geschwängerten Alternative Rock das Leben einhaucht. Im gleichen Maße sind ENVY OF NONE jedoch sehr weit davon entfernt, in die Fußstapfen von GARBAGE oder PORTISHEAD zu treten. Es wäre ohnehin restlos vermessen, sich ein musikalisches Wiedersehen im Sinne der legendären THE MILLIONS zu erhoffen.
Im Grunde genommen fehlt den Kompositionen von ENVY OF NONE die Seele, obwohl sie nicht kalt oder steril aus den Lautsprechern tönen. Um im Endeffekt den Durchbruch auf breiter Ebene zu bewerkstelligen oder sich erst einmal in das Langzeitgedächtnis der interessierten Musikhörerschaft zu spielen, benötigen ENVY OF NONE obendrein noch einen dauerbrennenden Ohrwurm.
(7 Punkte)
https://www.facebook.com/envyofnone
Pic: Richard Sibbald
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