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CAULDRON BORN – Legacy Of Atlantean Kings

~ 2021 (Independent) – Stil: US Metal ~


Die Kult-US Metaller CAULDRON BORN sind endlich wieder auferstanden. 19 Jahre nach dem fabelhaften Zweitwerk ´…And Rome Shall Fall´ und sieben Jahren nach dem letzten Lebenszeichen, der EP ´Sword And Sorcery Heavy Metal´, darf ´Legacy Of Atlantean Kings´ bejubelt werden.

Erwartungsgemäß treten CAULDRON BORN um Mastermind/Gitarrist Howie Bentley wiederholt in neuer Besetzung an. Nach Christian Schulze, Danny White, David Louden und Jim Mullis ist aktuell Matthew Knight (ETERNAL WINTER) der auserwählte Sangesbarde. Als neuer Gitarrist neben Howie Bentley darf Alex Parra (PALADIN, SADISTIC RITUAL) neuerdings begrüßt werden. Doch ´Legacy Of Atlantean Kings´ ist kein neues Werk mit ebensolchen neuen Kompositionen, auf dieses und den barbarischen Schwertkämpfer Argantyr soll sich die Anhängerschaft schließlich noch über das laufende Jahr hinweg gedulden.

Mit der Veröffentlichung von ´Legacy Of Atlantean Kings´ hat sich Howie Bentley erst einmal einen kleinen Traum erfüllt. Die frisch aufgestellte Formation hat die 2001er Sessions, die im 2002er Album ´…And Rome Shall Fall´ mündeten, beinahe vollständig neu eingespielt, da sich Howie in diesen alten Zeiten in nicht allzu guter mentaler Verfassung befand.

Wer allerdings der Meinung ist, jede Musik muss bis in alle Ewigkeit in der einmal aufgenommenen Form Bestand haben, wartet die kommenden Heldentaten ab. Alle andere genießen eine bessere Produktion, überarbeitete Darbietungen im Gesang und im Gitarrendoppel sowie eine Änderung der Songreihenfolge.

Ursprünglich in der Mitte des Werkes angesiedelt, eröffnet der erste über das Band-Maskottchen Thorn komponierte Song, ´Bloodbath In The Arena´, dieses runderneuerte Werk. Während im Original das Schlagzeug ziemlich trocken und klinisch herüberkommt, baut sich jetzt aus dem Rhythmus-Gerüst ein unheimlicher Druck auf. Die alten Aufnahmen folgten schließlich der Tradition der späten 80er/90er Jahre des US Metal. Somit ist der Galopp zum Refrain nunmehr noch eindringlicher spürbar.

Das gewohnte Shred-Feeling zu Beginn von ´Storming The Castle´, einst kurz vor dem Ende der Scheibe platziert, baut Howie abermals klassisch auf. Die richtigen High-Pitched-Screams finden sich jedoch eher auf dem Original, dafür wirkt jetzt das kleine Schlagzeug-Solo nach dem Gitarren-Solo authentischer, ehe Howie wieder seine Flitzefingerfertigkeiten zur Schau stellt. Selbst ´Dragon Throne´ ist nun der kräftige Ritt durch all die Geschichten, die uns die Großmeister der Feder, Robert E. Howard, Richard L. Tierney oder Karl Edward Wagner, erzählt hatten. Hier bezieht sich die Komposition auf Henry Kuttners Roman „Dragon Moon“.

Der ehemalige Finalsong ´People Of The Dark Circle´ kreist jetzt, in leichter Epic und etwas langatmig über den Gedanken von H. P. Lovecrafts „The Festival“ in der Mitte des Werkes. Nach der Schlacht von ´Clontarf´ anno 1014 folgen die ursprünglich ersten drei Songs zum Abschluss in umgekehrter Reihenfolge: das göttliche und perfekte, zittrig immer höher und höher klimmende ´Finder Of The Black Stone´, der fantastische, einstige Titelsong ´…And Rome Shall Fall´ im Triple-Rhythmus über Robert E. Howards Piktenkönig Bran Mak Morn, der bisweilen wie BATTLEROAR mit Gerrit P. Mutz klingt, denn aufgrund des voluminösen Sounds verschiebt sich das gesamte Klangspektrum von CAULDRON BORN etwas vom US Metal in Richtung Barbaric Metal, und letztlich der klassische US Metaller ´By This Axe I Rule´, der mit Robert E. Howard im Kopf komponiert wurde und sein Outro zwei Minuten lang mit einigen Schreien ausdoomen lässt.

Auferstanden mit poliertem Rüstzeug, mobilisieren sich CAULDRON BORN gehörig aufgefrischt für die kommenden Großtaten und Dekaden. Wenn in Bälde Argantyr ruft und sich in einen Werwolf verwandelt, sollten im Beutel Silberstücke mit von der Partie sein.

(9 Punkte)

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https://cauldronborn1.bandcamp.com/album/legacy-of-atlantean-kings