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CAULDRON BORN – Sword And Sorcery Heavy Metal

~ 2014 (Iron On Iron Records) – Stil: Heavy Metal ~


Auch wenn der Albumtitel auf so manche Kreatur albern wirken mag, umso anschaulicher umschreibt er die Musik, die Mastermind Howie Bentley mit CAULDRON BORN seit den Anfängen geradezu zelebriert. Heavy Metal in Verbindung mit `Sword And Sorcery` Geschichten, vor allem von Robert E. Howard inspiriert, lassen seit mittlerweile zwanzig Jahren einen teils rhythmisch vertrackten Sound entstehen, der CAULDRON BORN vollkommen einmalig in der zweiten Hälfte der 90er – und heute noch viel mehr – erscheinen lässt.

Aber allein eine nie konstante Bandbesetzung ließ die Berufung nach weit höheren Weihen unmöglich erscheinen. Sang auf dem Demo-Tape ´Swords, Sorcery And Science´ (1994) noch Christian Schulze, verließ dieser schon kurze Zeit später die Gruppe und wurde durch Danny White auf dem Debüt ´Born Of The Cauldron´ (1997) ersetzt. Auf dem zweiten und bislang letzten Album ´… And Rome Shall Fall´ (2002) sang schließlich David Louden, während aktuell Jim Mullis (TEMPLE OF BLOOD) das Mikrofon übernommen hat, weil sich David Louden kurzfristig entschieden hat, dass sein bereits aufgenommener Gesang nicht benutzt werden soll.

Die EP beinhaltet drei neue Songs, wobei einer davon eine Cover-Version (`Singing Swords´ von HEAVY LOAD) ist. Zusätzlich enthält die EP noch das Demo-Tape ´Swords, Sorcery And Science´, obwohl dieses schon auf der Compilation `God Of Metal` (1998) vollständig enthalten war. Die aktuellen Song-Versionen unterscheiden sich dahingehend, dass sie vom Gitarristen Alex Parra (ex-NIGHT`S WATCH) neu gemastert wurden.

Mit ´Crom, Count The Dead´ beginnt das Album mit einem zwölfminütigen neuen Lied. Ein epischer Kracher, zwar nicht so rhythmisch vertrackt wie der hier ebenfalls vertretene Demo-Klassiker ´In Fate’s Eye A King´, aber von allerhöchster Güte, so dass zu keiner Sekunde Gedanken über die Songlänge aufkommen. Der zweite Song ´The Temple Of Abomination´ steht dem Song zuvor in nichts nach, so dass man schlussendlich beide Songs qualitätsmäßig auch auf dem Demo platzieren könnte. Aber selbst die Cover-Version von HEAVY LOAD ist jede Sekunde wert, gehört zu werden. Obwohl der Rezensent Cover-Versionen grundsätzlich ziemlich unnötig findet, haben CAULDRON BORN mit ihrer Version – Achtung: mögliche Gotteslästerung – sogar das Original von HEAVY LOAD übertroffen – mit solch einer metallischen, durchgehend grandiosen Version sowie einem sogar noch passenderen Sänger konnte nicht gerechnet werden.

Über das anschließende klassische Vier-Song-Demo ´Swords, Sorcery And Science´ mit Sänger Christian Schulze müssen nicht mehr viele Worte verfasst werden. Allein die Über-Songs ´In Fate’s Eye A King´ und ´Crusader´ sind längst zu Klassikern geworden. Der Sound ist durch das Remastern zwar etwas lauter geworden, hat aber nicht unbedingt mehr Durchschlagskraft als zuvor erhalten.

`Sword And Sorcery Heavy Metal´ lässt letztlich die Hoffnung aufkommen, dass CAULDRON BORN in Zukunft wieder aktiver – vor allem Alben technisch – agieren werden und Howie Bentley eher sein kleines Nebenprojekt BRITON RITES vernachlässigt. Die Benotung ergeht für die neuen Songs – Klassiker benötigen keine Bewertung mehr.

(8,5 Punkte)