~ 2021 (GMR Music) – Stil: Melodic Progressive Rock ~
Halt, hiergeblieben, liebe entdeckungsfreudigen Progrocker! Was sich zunächst durch die Namensgebung nach wüstem Krawall anhört, wird euer Herz erfreuen, die ihr doch endlich mal wieder anspruchsvolle Musik hören wollt, welche nicht ständig mit instrumentalem Egogewichse überfordert, sondern einmal mehr zeigt, wie progressiv und gut Bands wie TOTO waren (da zusätzlich zum Progrock auch entspannter West-Coast-Sound geboten wird), wenn sie sich abseits der Hits richtig Mühe gaben. Doch hier bekommt ihr noch weitaus mehr.
Ihr wolltet schon immer wissen, wie es klingen könnte, wenn kraftvolles, Carl Palmer’sches (ELP, ASIA) High-End-Drumming auf die Steve Lukather-Gitarre und Clive Nolans (PENDRAGON, ARENA) Tasten trifft und ein solides Bassfundament von Pete Trewavas (MARILLION, TRANSATLANTIC) dazu eure Ohren streichelt. Ihr mögt auch abwechselnden Gesang, der zwei ursprünglichen Bibelgeschlechter „weiblich“ & „männlich“ als auch vereinzelte ELOY-Sirenenchöre, seid aber immer etwas enttäuscht, wenn ganz oft etwas zu lahmer Neoprog-Herrengesang das Gesamtbild wenig aufregend erscheinen lässt? Ihr seid etwas neidisch auf die AYREONs und AVANTASIAs eurer Metalkumpels, da ihr auch gerne emotionale Ausbrüche einer richtigen Rocksau wie Sir Russell Allen oder Jorn Lande erleben würdet? Dann seid ihr hier genau richtig.
Die hochmelodischen, aber ausgefeilten und spannenden Kompositionen erfahren durch die geile Rockstimme von Mads Clausen (TIMECODE ALPHA) als deftige Unterstützung zu dem in Schweden bereits über Jahrzehnte als Solokünstler sehr bekannten, ehemaligen Eurovision Song Contest drittplazierten (1995 in Dublin) Jan Johansen ihren letzten, kantigen Feinschliff, der die härtere Fraktion zum Applaudieren bringt und einen hervorragenden Kontrapunkt zu Annica Svenssons souligen Vocals bietet.
Hier sind ausnahmslos Profis am Werk, die ihre Fähigkeiten vorzüglich in den Dienst der Songs stellen. Das Gitarrenduo Magnus Berglund (ARCTIC RAIN) & Peter Lazar (ebenfalls TIMECODE ALPHA) können vor einem fähigen Rhythmusgespann bestehend aus Drummer Morgan Ågren (DEVIN TOWNSEND, DWEEZIL ZAPPA, KAIPA), und Tieftöner Ken Sandin (KEE MARCELLO, ULI JON ROTH, VINNIE MOORE) befreit aufspielen und werden zudem noch durch einige Sessiongäste unterstützt. Zum Songwriting-Team Peter & Ken gesellt sich weiterhin Daniel Gustafsson hinzu.
Auch wenn SONIC DESOLUTION eine überaus eigene Note erschaffen haben, lassen mich die ausgewogene Mischung von Melodien und instrumentaler Finesse an unsere famosen SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR und die legendären ROCKET SCIENTISTS denken, die diese Kunst bereits auf ihrem Debüt perfektionierten. Doch auch etwas flotter darf es zugehen beim Anfang von ´Midlife Insight´, welches ich mir willkürlich herauspicke, da dieser Song alle Stärken dieser Ausnahmeband perfekt in acht Minuten aufzeigt. Darüber hinaus bekommt ihr drei kompakte 5-6-Minüter und dreimal die Vollbedienung um die 9-10-Minutenmarke herum – das macht zusammen 53 Minuten progrockige Glückseligkeit.
Ein absoluter Geheimtipp für die angesprochene Forscher-Klientel. Sorgt dafür, dass es kein Geheimtipp bleibt. Spread the word and explore the SONIC DESOLUTION!
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