~ 2020 (Drag City) – Stil: Psychedelic/Noise/Punk Rock ~
NO AGE ist die kreative Idee des Schlagzeugers Dean Allen Spunt und des Gitarristen Randy Randall aus Los Angeles. Die beiden werden sowohl vom Alternative-, vom Punk Rock- und Shoegaze-Publikum gleichermaßen verehrt und haben über all die Jahre ihr gesamtes Ethos darauf aufgebaut, unvorhersehbar unkonventionell zu sein, ohne jemals Kompromisse einzugehen.
Seit 2006 tourt und veröffentlicht das Duo unermüdlich Musik und ihre aktuellsten, nun via „Drag City“ veröffentlichten Songs, atmen eine neue Energie, die sich wesentlich konzentrierter und ergreifender anfühlt, während sie ihrem typischen Sound nach wie vor treu geblieben sind.
´Goons Be Gone´ fegt dann auch gleich mit dem Opener ´Sandalwood´ mächtig drauflos und bereitet die Bühne mit Feedback-beladenem Garagenrock, wonach das folgende ´Feeler´ vor allem durch die komplexe Gitarrenarbeit und seinen hypnotischen Gesang und die Drums besticht. Das Talent und die jahrlange Erfahrung von NO AGE glänzen dabei durch ihr täuschend einfaches Songwriting, und es kommen einem auch immer wieder THE VELVET UNDERGROUND, HÜSKER DÜ oder GUIDED BY VOICES in den Sinn, nur eben dass die beiden Südkalifornier am Ende dann doch ihre ganz eigene Linie fahren.
Mit ´Head Sport Full Face´ ist ihnen zweifellos eines ihrer bislang radiofreundlichsten Stücke gelungen, das auch gut und gerne aus der Feder von Robert Pollard hätte stammen können, wohingegen ´Smoothie´ eine ungewöhnliche Verschmelzung von Freeform-Jazz und Hardcore-Punk aufzeigt.
Randall und Spunt haben sich jedoch auch immer wieder der Avantgarde zugewandt und diese Neigung manifestiert sich auf subtile Weise ebenfalls auf ihrem neuesten Werk, wobei sich einige klangliche Experimente mit klassischen Songstrukturen in Teilen verbinden.
´Goons Be Gone´ kombiniert melodische Einfachheit mit dröhnendem Krautrock und beweist einmal mehr, dass NO AGE selbst nach 16 Jahren immer noch das Zeug dazu haben, frischen Wind in ihren Sound zu bringen. Ein eingängiges Album, das jedoch musikalisch dicht ist und bei jedem Hören mehr zu entdecken bereithält.
(7,5 Punkte)
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