PlattenkritikenPressfrisch

FLOTSAM & JETSAM – Flotsam & Jetsam

~ 2016 (AFM/Soulfood) – Stil: Speed-/Thrash Metal ~


Neues Label, neues Album. Mit ihrem selbstbetitelten und zugleich zwölften Album meldet sich der Arizona-Fünfer amtlich zurück. Hatte der vorab veröffentlichte Track `Iron Maiden` gemischte Reaktionen hervorgerufen, muss dem Album in seiner Gesamtheit große Klasse attestiert werden. Die beiden Vorgänger `The Cold` (2010) und `Ugly Noise` (2012) waren durchaus streitbar, gingen jedoch schon klar back to the roots. Auf der neuen Scheibe zelebrieren FLOTSAM & JETSAM ihren unverwechselbaren Stil der frühen Jahre und liefern Songs, die locker mit den Frühwerken konkurrieren können! Dass dabei Eric A. Knutsons Gesang eines der unverwechselbaren Kennzeichen des FLOTSAM Sounds ist, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.

Das Album liefert durchweg recht schnelle Stücke, die allesamt von starken Melodien und markanten Doppelgitarren geprägt sind. Der wohl herausstechendste Track ist der schon erwähnte Song `Iron Maiden`. Der Titel kommt nicht von ungefähr, ist es doch eine Hommage an jene Band und dementsprechend großartig liefern die fünf Herren hier ab. Wem das nicht zusagt, dem werden lupenreine, oldschoolige, Granaten wie `Seventh Seal`, `Smoking Gun`, `Forbidden Territorries` oder `Life Is A Mess` einen gepflegten Mittelscheitel ziehen. Die Band klingt wie einer Zeitmaschine entsprungen. Da haben wohl die vielen Old School-Shows der letzten 18 Monate ihre Spuren hinterlassen und der Band aufgezeigt, was die Fans hören wollen. Dementsprechend ist das Songwriting ausgefallen und heraus kam dieses äußerst beeindruckende Album. Auch auffallend, die massiven Bassläufe von Michael Spencer, der sich ebenfalls an den frühen Werken orientiert hat. `Flotsam & Jetsam` überrascht somit als solch ein Hammeralbum mit dem niemand rechnen konnte, obwohl Herr Spencer immer wieder im Vorfeld erwähnte, dass die frühen Alben die Referenz für das neue Material seien. Die Band hat Wort gehalten und Songs wie das brutal nach vorne thrashende `Taser`, mit überraschend eingängigem Refrain, aus dem Hut gezaubert! Eine der ganz großen Nummern des Albums.

Die Heavyness ist auf diesem Album unglaublicherweise durchgehend präsent, die unverwechselbaren Trademarks der Amis ebenso. Insofern haben die Herren Eric A. Knutson (Gesang), Steve Conley (Gitarre), Michael Gilbert (Gitarre), Jason Bittner (Drums) und Basser Michael Spencer eine echte Splitterbombe geliefert. Ein Album, das definitiv in meinen Top-10 des Jahres auftauchen wird!

(9 Punkte)