~ 1983/2016 (Universal Music) – Stil: Thrash Metal ~
Als Remastered-Ausgabe erscheint aktuell das ursprünglich 1983 veröffentlichte Debüt-Album von METALLICA. In einem Deluxe-Box-Set, mit massenweisem Bonusmaterial, aber auch als Vinyl und im schlichten Digipak, das von der Aufmachung des Booklets und Silberlings kaum einen Unterschied zu Alt-Ausgaben vorweisen kann, sind somit verschiedene Versionen erhältlich.
In den frühen Jahren der METALLICA-Historie folgten die Geschehnisse noch Schlag auf Schlag. Ende 1982 steigt Cliff Burton ein, Kirk Hammet folgt von EXODUS und im Mai 1983 nimmt die Band in Rochester ihr Debütalbum auf. Im Underground waren sie bereits die neuen Helden, fast das gesamte Album schon vom Demo her bekannt, schlug das Debüt dann flächendeckend wie eine Bombe ein. METALLICA waren der neue Stern am Metal-Horizont – und sollten es auf Jahre hin bleiben. Sie machten den Thrash Metal weltweit populär. Als Hybrid zwischen Punk und Metal fanden sie die richtige, die damals rasanteste Geschwindigkeit. Härter und schneller als IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST zuvor, und natürlich einfach rasanter als DIAMOND HEAD. Der Legende nach wollte zudem niemand ein Album namens ´Metal Up Your Ass´ veröffentlichen, so dass irgendwann Cliff Burton in seiner Wut darüber sagen sollte: „Why don’t we just kill ‚em all?“.
Wie bei Debütalben meist üblich, finden sich auch hier die rauesten Aufnahmen, die energievollsten und schärfsten zugleich. Ein Beginn wie ein ausschweifendes Ende, so bricht anfangs die Hymne `Hit The Lights´ über die Metal-Welt herein. Die blutige Apokalypse ´The Four Horsemen´, einer der Songs bei denen Dave Mustaine noch seine Finger im Songwriting tief verwurzelt hatte, zeigte in Folge die epischen Möglichkeiten der Band, die sich nicht nur in der Länge des Songs darstellten.
Während die NWoBHM noch über dem Werk schwebt, zeigen klassische Speed Songs wie ´Motorbreath´ und ´Phantom Lord´ die Härte in ihrer vollen Intensität auf. Hinzu stößt ´Whiplash´, ein alles überrollender Koloss. Einfache, zerstörerische Riffs mit purer Energie. Auch gern benutzte Tempowechsel schienen unerlässlich, ungewöhnliche Breaks oder wahre Riff-Attacken wie in ´No Remorse´, wahrhaft unvergessliche Riffs sowie Gesänge in ´Seek & Destroy´ – alles mit Hand und Herz eingespielt. METALLICA läuteten unüberhörbar den Siegeszug des Thrash und Speed Metals ein.
Obwohl SLAYER viel härter, ANTHRAX zugänglicher und MEGADETH weitaus technischer vorgingen, sollten METALLICA auf Dauer an der Spitze marschieren. Allein sieben oder acht Klassiker verbuchten sie auf ihrem Debüt, die alle bis heute nichts von ihrer Energie und ihrem Charme verloren haben.
[Klassiker]
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