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OMEN – Hammer Damage

~ 2016 (Pure Steel Records) – Stil: US Power Metal ~


Seit acht Jahren angekündigt, aus verschiedensten Gründen immer wieder verschoben (u.a. hatte ein Tornado Kenny Powells Heimstudio in Mitleidenschaft gezogen), nun kommt sie also endlich raus, die neue OMEN-Scheibe namens ‚Hammer Damage‘. Hat sich das Warten gelohnt?

Ums kurz zu machen: nicht wirklich. Von den insgesamt neun Songs erreichen mit dem forsch marschierenden ‚Knights‘ und der flotten, von diversen Liveshows bekannten Hymne ‚Hellas‘ nur zwei ansatzweise das Niveau der guten alten Zeit. Stolzes Bass-Intro, in den Sattel erhebende Twingitarren, heroischer Refrain – auf diesem kompositorischen Niveau wäre sogar die lachhafte Produktion mit Angelo-Sasso-Drums und hühnerbrüstigen Gitarren halbwegs verschmerzbar gewesen. Angesichts solcher ungelenk zusammengeschraubten Riffkonstrukte wie dem Titelsong, dem einschläfernden 08/15-Midtempostück ‚Chaco Canyon (Sun Dagger)‘ oder der wackligen, im Refrain komplett kapitulierenden Powerballade ‚Eulogy For A Warrior‘, käme eine Bewertung im Okaybereich allerdings einer bewussten Irreführung gleich. Kevin Goochers Gesang macht’s leider auch nicht besser, der Gute wollte wohl allzusehr nach J.D. Kimball klingen, was auch als Folge der uninspirierten Melodiebögen gründlich misslingt.

Hätte, würde, könnte – ‚Hammer Damage‘ ist im Vergleich zum brauchbaren Vorgänger ‚Eternal Black Dawn‘ (2003) eine Enttäuschung geworden. Der billige Sound gibt dem stellenweise gar nicht so üblen Material den Rest. Hier müssen wirklich nur OMEN-Komplettisten zugreifen, der Rest darf diesen Styroporhammer ohne schlechtes Gewissen lassen, wo er ist.

(4,5 Punkte)